Petőfi gyüjtemény - B sorozat / 47-es doboz

Sejite 14,_______________Wien, Samstag Fl fpielfn ßomöbie. Sn ber golge würbe Q r I a i ein tüdjtigi S o ! a i ein berühmter 3iomanfcIjriftftcner unb ^Seibfi Ungar... ßprifer. SJiit bem SBadjfen oon Setöfi'S 9iuhm wud)S aud) ber Sire., feiner greunbe, batnit aber aud) eine Eigenfchaft beS DidjterS, bie ihm feine greunbe nur gu oft in geittbe oertoanbelte: feine Eitelfett. ffSetöft fonnte feinen Sabel üertragen, unb wer fid) ihm gegenüber gu einem földien öerftieg, bem trat er mit mafelofer ©elbftüberhebung ent» gegen. Da$ mußten felbft ÜJlanner erfahren, benen er fo üiel gu banfete patte, wie SöroSmartp, 9lrant) unb Sofai. ©eine Dabier, fie mochten eS nod) fo gut meinen, tjafete er, unb auf biefe feine gäfjigfeit gu Mafien, bilbete er fid) nicFjt weniger ein als auf fein Dalent, gu lieben. Sr münfdjt fid) felber: „Me möge je in meiner Sruft erblaffcn — bie Sugenbfraft: gu lieben unb gu Raffen 1" ©o überwarf er fid) benn ber Úieitje nach mit jebetn feiner greunbe unb föf;nte fid) nur fdjwer wieber aus. 9fwf einer Steife nach Siebenbürgen lernte 5ßetöfi bie fd)öne unb geifiüoffie Softer eines ©utSöerwalterS, Sulié ©geubretj, fennen. Seim g-rühftäd Ijatte er fie gum erftenmalc gefeljen, unb nad) bem fDtittageffen oerlobte er fid) mit iíjr. Ser Sater beS ílMbdjeuS wiberftrebte ber Serbinbwug, geftattete aber, bafe ipetöfi nach einem Saijre wieberfontme. Unb fßeäöfi fant. Das butte ber alte ©genbret) uidjt erwartet. Sr gab nun jwar feine Einwilligung, aber, ba er oon ben mancherlei Siebes- abenteuern beS DidjterS gehört butte, mit fcbwerem Scbenfen. Sluf ber f ahrt »ad) Hlaufenburg, wo Setofi mit feiner jungen ©attin bie litterwodjen gubringen wollte, brach ber SSagen, aber waferlid) nic^t, wie Sßetöft meint, unter ben ©egenSroünfdjen feines ©djwiegeroaterS. fßetöfi’S Sbc War eine überaus glüdlicfee. fOtag auch, wie feiet unb ba behauptet wirb, grau Sulié ihren ©atten an Sitelfeit noch übertroffen haben, fo war biefe Sitelfeit genau ebenfo geiftigen Ur» fptungS wie bie ihres SJtanneS. ©te fcferiftfteHerte, unb fitdjte mit bem, waS fie fchrieb, gu glängen. SJtag fein. 9luf Setöfi’S poetijcfee ißros buftion hat fie ohne Zweifel günftig eingewirft. Unooüenbet gebliebene Srgäljlungen wie „Der Dorffeammer" unb ,,£elb SunoS" führte er gu Snbe unb bidjtete neu „Solottb Sftof", eine ber liebenSmürbigften Darbietungen feines ,§umorS. Sn feinem inneren Skfen hat fte außer» bent eine tiefgef)ehenbc SJanblting herbeigeführt, tafür fpredjen ‘ißetöfi'S eigene Serie: Sturen bes GftenS ©letefjt mein ©emütt), Sturen, »on em’gem ,vrü^ltng umgtut)t; ®aS nur ber Fimmel epenbet ber Erbe, Üeblidic Blumen ftnb mir erblüht. ~ , (Sine nur fehlte: iSlunte be3 ©laubenS, ©tauben an tjötj’reS, bintmltfcbeä ©ein; 9tun ift and) biefe 'errlicf) entfproffen, ärthd)e Stiebe pflanjte fte ein. 9113 fßetöfi ein Sahr nad) feiner Serfeeiratung ein ©öfjndjen im 2trm hie», war er ber ©liidlicfeften einer. Die potitifdje Sewegung ber Safete 1848/49, bie in Ungarn in ihrem lebten Snbe auf eine Drennuug non Defterreidj abgielte, riß aud) fjSetöfi in ihre Greife. 911S Subwig Stoffutt) bie Station aufrief gum Kampfe gegen Qefterreicfe, ba fühlte auch ?ßetöfi, baß er nicht gurüd* bleiben bürfe. 9(lS |jotioeboffigter trat er in bie 8lrmee beS ©eneralS Sem unb fämpfte in Siebenbürgen mit folcfeer Sraoour, baff Sem ihn gum Slbjntanten machte. Sluf bem ©tfjladjtfelbe treten feine menschlichen Sigenfchaften in ein noch fdjärfereS Sicht als baheim im greunbeSfreife. gr jjer pfiiefetgetreuefte ©olbat, ber hingebenbfte Siamerab, ein SJtenfd) auch bem gíeinbc gegenüber. Son einer Ülusbauer, bie oor feiner fótühfal, oon einem SJtutt), bet cor feiner ©cfahr gurüdfdjredt, trägt er burd) fein Seifpiel Segeifterung in bic Dleitjen; er wirb gum ßiebling feines .§>eerfüt)rerS, gum Slbgott ber Slrntee. Da fenbet ihn Sem mit einer Depefcfje an ben ÄriegSmtnifter nach tßeft. Setöfi erfdjeint bei ber -IJtelbung ohne Sfraoattc. Sin Dabei beS ÜJcinifterS — unb ^JSetöfi oergichtet auf feine OffigierScjiarge unb quittirt ben Dienft. Slber er oerlägt nicht bie Ä'ameraben. Sn 3'D'l' fleibnng folgt er bem §eere, immer an ber ©eite Sem'S, ber beit 2lbfd)ieb nicht gelten liefe. 8lm 31. Suli 1849 fant es bei ©chöfeburg gur ©(hladjt. 4000 Ungarn unter Sem ftanben 18.000 SRuffen unter ©eneral ßüberS gegenüber. SS entfpinnt fid) ein mörberifdjer $atnpf. Ütuffifdje DJtaffen Drängen oorwärts, Sem’S 9lrmee mufe weidien. Die Ungarn fliehen. Sßetöfi'fud)t ©dju^ in einem Siornfelbe. Äofafen hinter ihm brein-----------was weiter gefdjah, man weife eS nidit. ©eine S eiche ift niemals gefunben worben. Daraus fd)lofe man, bafe er in xujfifdje ©efangenfdiaft geratfjen fei. 9tad)forfd)ungen haben ergeben, bafe bem nicht fo ift. Sine fyofy 2ßaf)rjcheinlid)feit fpridit bafiir, bafe er unetfannt mit anberen Äameraben in einem Sltaffengrabe be» ftattet würbe. Sn jungen Dagen hatte er einmal gefungen: ■/für Siebe will td) gevu mein Seben, Unb für bie greiljeit meine Stiebe aeoen! ri-Blatt.________29. Juli 1899.______________Nr. 206. © o hat et benn 2Bort gehalten. Siebe unb Seben hQt hin* geworfen, als eS galt, für bie greiheit feines SolfeS eingutreten. Ungarn Wirb feiner nidjt üergeffeit. Danfbat feiert e§ ihn^alS baS, was er feinem Solfe gewefen: gugleidh ein Sänger unb ein §elb. § a n S © r o 11 m a n n. ^illeti CU (®ö§ heutige ÜJJtmé.) Söeun auch bent heutt.9en Ißatis ber SujmS unb bic Sradft beS fniferlidjen §ofeS unb ber iijnt affiliirten §ofge[elIfd)aft feijlt, unb an bereu ©teile ber mehr bürgerliche .ftofhalt beS ^räfibenten ber Diepublif getreten ift, fo ift ber Su£u§ ber §aupt» ftabt granfreid;S, ber in iljr Oertretenen fretuben ©ejanbtfdjaften unb ber beftänbig in ihr Weilenben ftarfen ííolouie biftinguirter grentben immer noch bebeutenb genug, um, fei eS im Sois be Soulogne in Doi« letten, Equipagen, Dienerfd)aft unb ißferben, fei eS in ben Dtfeatern unb bei ben Sennen, benjenigett oder übrigen Sefibengen gu übertreffen. 5Ba§ bie äßohngelegenheilen betrifft, jo fann man in ber näd)fteit S^älje ber SouletwrbS fomfortable gimtner für Wenige grancS befommen, Wenu man auf bie tljeuren greife ber grofeen Rotels gu oergid)ten Oeranlafet ift, bie für ©d)lafgitnmer unb Salon gwifchen 25 unb 35 grancS Oariiren. Der gutfituirteSergnügungSreifenbe pflegt in ißariS bie Rotels ber Souleoarbs, oom gauburg Soiffonnicre bis gur Sltabeleine ober ber benachbarten Quartiere, bie Sloenue be I’Opéra, Sue be Siöoli oom fpiafc beS Calais Siotjal bis gum i^ace be la Soncorbe ober bie Sorftabt ©t. donoré ober bie ©hamps Slpfées auf* gufueben, ber ©efd)äftSreifenbe ben auSgebehnten Segirt gwifchen ben Straßen SJtontmartre unb §onoré unb ber 9iue Siedle bu Demple unb ben Souleoarbs unb barüber hinaus. DieSDiänner ber SSiffenfchaft baS Quartier Satin, in bent fid) bie Sorbonne, baS SoHegeunb baSSnftitut be grance, bie bebeutenbften fflibliothefen unb Smhhanbluugm unb bie ©djulen für Slergte unb Suriften befinben. äBährenb ber 91 u S» ftellungSgeit wirb, Wie bei früherem gleichen 9(ntaffe, ffiaris fid; in ein großes Sfjambre ©arni oerwanbeln unb bie greife merflicf) er* höhen. SS3cr iparls unb bie 9lu»ftetlung fich gritnblid) anfehexi will, bebarf jebenfaOS einer längeren geil. SllS eine Sieuljeit unter ben ©ehenSwürbigfeiten oom heuttgen müffen Wir Siebijaber auf baS hiftortfehe 91 r m e e m u f e u m aufmerlfam maihen, baS 1897 im Snoalibenhotel eröffnet würbe, unb, Wenn e§ atidh bie SRubweShotle int Serliner 3engha«fe nicht annöfjernb erreicht, fo hoch oieleS tjöchft SntereffanleS enthält. Den fdiönfteit 9(ublicf bietet fjßaris im SDiai, wo feine ©arten unb ^arís im frifdieften ©riin prangen unb bie Dempe» ratur bie angenehmfte für bie Sefidjtigung feiner ©ehenSwürbigfeiten ift, unb mit atedjt würbe bafjer auch bie Sröffnungtber 9[uSftelluiig auf ben 1. Sötai anberaumt. (liebtetömttpcn.) Sn Sh'»o gXuingt ein etwas unbequemes ©efefc jeben praftigirenben 9lrgt, bei 9tnbrud) ber Dunfell)cit an ber Sorberfeite feines .^aufeS ebenfo Oiele brennenbe fleine ßampen angubringen, wie er Patienten in baS SenfeitS beförbert hot. Sincs 9íad)tS befanb fich f’”1 Europäer, ber fich mit feiner grau feit ^urgent in fßefing aufhält unb bie Sebeutung ber „Doftorlampen" fennt, auf ber ©udje nad) ärgtlidjer dpilfe. ©etne ©attiu war plötzlich erfranft, unb in feiner Sefrrgnife eilte ber gärtlidje Shemann nach ber9Bof)nung eines ihm im §otel empfohlenen begopften ÜUtebiginmanncS. Erfcproder blieb er jebod) oor ber Dhitte beS ii;m begeidjneten ^aufeS flehen. Dort prangten nidit Weniger als 40 ober 50 wingtge ßaternen. ©djnetl fehrte er ben warnenben Sampdjen beit Díüden unb fpötjte nad) ber Sehaufung eines anberen SüngerS 9(eSfulnp’S aus. Dodj wo er aud) feine oon ber 9lngft beflügelten ©djritte ijinmonbte, überall blinlte ihm eine beträchtliche 9liigatjl Sampeii entgegen. 9iad)bem er faft eine ©tunbe laug umhergerannt war, entbedte er gang am Snbe einer jdjmalen ©affe ein befd;eibetteS /pauS, an beffen gront nur brei trübe gtintmenbe giämmdjeu eine fd)Wad)e §eKe oerbreiteten. Erfreut [türmte ber 9(uslänber in baS DuSfuIuut biefeS auSgegeidjneten SDtanneS. Sr wedle ihn aus bem erften ©chlumnter unb befdjwor ihn, fofort mit ihm gu gehen. „3d) nehme an, bafe Sie ber gefudjtefte 9trgt in ber gangen ©tobt finb?“ jagte ber Europäer unterwegs gu feinem Seglciter. „SöeSEjalb glauben ©ie baS 9" fragte ber Sohn beS htmmttfdjen OieicheS gurüd. — „9iun, weil ©ie nur brei ßampen über Shoot Dfeitre haben, Währenb Shoe ítolíegen mit Dielen Dupenbeit auftoarten lönnen." — „inn — fo —" erwiberte ber Segopfte gebehnt, „baS l;at auch feinen 3uten ©runb. Sch bin erft feit Wenigen SBochen praftifd) thätig unb höbe nodjnid)t mehr alS brei Satienten geh ab t." 9iad) biefer Sröffnung hätte ber enttäufdjte grembe ben Doftor mit ben brei ßampen _ am liebfteni wieber heim» gefdjidt. 3um ©tüd fühlte fid) feine fleine grau bei ber 9lnfunft beS diinefifdjen 8lrgteS fd;on bebeutenb beffer, unb fo würbe bie 9Jtijtu’r, bie biefer oerfdjrieb, einfad) aus bem genfter gegoffen. (3Sorfid)t.) „Sie haben ja gwet Schirme, §err Sßrofeffor." — „^m, ja. Der eine ift gum ©tefjenlaffen." (^antoffdt)db.) ßonbufteur: „SJtann, ©ie müffen hier raus, baS ift ein graucncoupe." — §err Seberedjt: „Siefjfic, Sauline, ba hetrfcf)beS wieber, bafe ich ä 3)iann bin i"

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