Theologia - Hittudományi Folyóirat 6. (1939)

Előd István: Testalkat, jellem, szabadakarat

190 INHALTSANGABE — RÉSUMÉ vernichten. Beides wollte der Redaktor der Meßordnung im PK vermeiden und deshalb hat er sich entschlossen die Unterlassung der Meßordnung des Micrologus (Kp. XXIII.) anzuordnen oder anzuraten. 7. Die Micrologus-Abschrift im PK ist demnach, genau wie auch das große Sakramentar im PK und der Meßkanon, für die Benediktinerabtei des hl. Johannes des Täufers iuxta Bulduam geschrieben worden, und zwar so ziemlich um dieselbe Zeit und nach derselben Vorlage, deren sich der Redaktor des Meßkanons im PK bediente. 8. Die römische Reform der Liturgie in Ungarn hielt also noch im letzten lustrum des XII. Jh. an den Ausführungen des Micrologus fest, ohne dabei die römische Meßordnung, wie sie Innozenz III. vor seiner Thronbesteigung in seinem Werke «De sacrificio Missae» (1191/8.) dargestellt hat, zu beachten. 9. Die Gleichschaltung der PK-Meßordnung mit den Forderungen des Micrologus mußte jedoch bald eine Lockerung erfahren, denn eine spätere Hand hat die Gebete «Te igitur», «Memento vivorum» und zwei Kommunion­gebete nachträglich im Sinne der neueren Entwicklung trotz der Mahnungen des Libellus in romano ordine bald umgeändert. Im Zagreber Pontificale MR 124 aus dem Anfang XIII. Jh. wird Fol. 76’. das Gebet «Te igitur» mit «et pro omnibus orthodoxis atque catholice et apostolice fidei cultoribus» abgeschlossen. Im Memento vivorum fehlt noch das Einschiebsel «pro quibus tibi offerimus uel», aber nach der Kommunion kommt neben dem Gebet «Quod ore sumpsimus» auch «Corpus tuum domine quod sumpsi», das in die PK-Meßordnung später hineingeschrieben wurde, während das ursprüngliche PK-Gebet «Corpus tuum domine ihu xpe quod ego miser» im Zagreber Pontificale MR 124 Fol. 80’. fehlt. Während man im PK die verpflichtende Kraft des Micrologus, noch ein volles Jahrhundert nach dem Inkrafttreten des betreffenden Synodalbeschlusses ungarischer Bischöfe — trotz aller Freiheiten, die sich der Redaktor der PK-Meßordnung erlaubt hat — deutlich fühlt, scheint schon wenige Jahre später das Bewußtsein derVer- pflichtung der Anordnungen und Mahnungen des Micrologus nicht mehr so lebendig gewesen zu sein. Übrigens kennt schon Durandus in seinem Rationale divinorum officiorum IV. 36, 14. die Formel «Una cum famulo tuo Papa nostro et omnibus orthodoxis...» und IV. 37, 2. «pro quibus tibi offerimus vel qui tibi offerunt» als etwas Selbstverständliches. 10. Ganz besonders muß die Beteuerung der Wesensverwandlung des Brotes und des Weines durch die Konsekrationsworte im Canon Fol. 28./8’. hervorgehoben werden, die offenbar mit den Nachklängen des Abendmahl­streites, den Berengar entfacht hat, zusammenhängt. Die Beteuerung bildet eine Rubrik im ursprünglichen Text des Canon und lautet : «Hoc est enim corpus meum. Hic uere fit corpus Christi... Hic est enim calix sanguinis mei... in remissionem peccatorum. Hic uere fit sanguis Christi». Privatdozent Dr. Endre v. Ivánka : Hugo de Balma und die Theorie der Mystik vom XII. bis zum XIV. Jahrhundert. Der «Tractatus de mistica theologia sive de triplici via» (Inc. : Viae Sion lugent), der lange Zeit für ein Werk des heiligen Bonaventura gegolten und einen tiefgehenden Einfluß auf die spät­mittelalterliche Mystik ausgeübt hat, wird zunächst mit der Lehre des hlg. Johann vom Kreuz verglichen und dann der Lehre der Viktoriner, der «epistola

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