Theologia - Hittudományi Folyóirat 6. (1939)
Előd István: Testalkat, jellem, szabadakarat
INHALTSANGABE — RÉSUMÉ 189 allem mit den ersten 23 Kapiteln des Micrologus. Dabei hat er sich jedoch nicht versagen können gewisse Streiflichter, besonders aus den Zagreber Codices MR 166 (XI. s.), MR 124 (XII/XIII.), MR 133 (XIV. s.) und dem 1511 zu Venedig gedruckten Zagreber Missale zur Illustrierung der PK-Meßord- nung anzuführen. Außerdem hat er den Versuch gewagt auch dem Ursprung der eigentlichen Vorlage der PK-Meßordnung nachzuforschen. Die Meßordnung und besonders der Meßkanon im PK ist einer frän- kisch-benediktinischen Vorlage aus der Diözese Arras (Cambrai) oder Umgebung, vielleicht aus der Abtei Corbie entnommen. Der Verfasser behält sich vor einen Vergleich mit der Meßordnung des Johannes von Avranches zu ziehen. Die Meßordnung der Vorlage mußte dem römischen Brauche und den Forderungen des Micrologus im Sinne des Synodalbeschlusses ungarischer Bischöfe nach Möglichkeit gleichgeschaltet werden. Der Redaktor des PK konnte sich jedoch nicht entschließen das Schema im Kp. XXIII. des Micrologus einfach zu übernehmen und abschreiben zu lassen, sondern hat sich der Mühe unterzogen, diese Gleichschaltung derweise vorzunehmen, daß er doch noch Kleinigkeiten aus der alten Meßordnung, wie sie ihm die Vorlage bot, hinübergerettet hat. Der Verfasser gelangt in seiner Abhandlung über die älteste bekannte Meßordnung in Ungarn, wie sie im PK vorliegt, zu folgenden Feststellungen : 1. Die Vorlage für die Meßordnung im PK bis zum Kanon ist der Missa Illyrici sehr ähnlich. 2. Die Vorlage für den Meßkanon war nicht römisch, sondern stammt, wie die Vorlage für S/l überhaupt, aus einer Benediktinerabtei der Diözese Arras (Cambrai) oder Umgebung, vielleicht aus der Abtei Corbie. 3. Beide unter 1. und 2. erwähnte Vorlagen konnten auch in einem Sakramentar verbunden gewesen sein. 4. Die Meßordnung im PK ist so entstanden, daß die Vorlagen 1. und 2. (besonders aber 2.) den Anforderungen des Libellus in romano ordine im Sinne des Synodalbeschlusses ungarischer Bischöfe im weitesten Ausmasse angepaßt worden sind. 5. Bei dieser Arbeit hat der Redaktor sehr oft den Libellus in romano ordine zitiert und zwar nicht nur die ersten 22 Kapitel, sondern auch das Kp. XXIII., das in der Af/cro/ogus-Abschrift des PK fehlt. 6. Das Fehlen des Kp. XXIII. im Micrologustext des PK wird man nach aufmerksamer Durchsicht der Meßordnung im PK und ihrem Vergleich mit dem fehlenden Kp. XXIII. des Micrologus nicht als Zufall, sondern vielmehr als wohl durchdachte Absicht auffassen müssen. Kp. XXIII. des Micrologus ist wohl auf Wunsch des Redaktors der PK-Meßordnung unterblieben, damit im PK nicht zweierlei genau fixierte, aber verschiedene Meßordnungen sind. Kp. XXIII. hätte im Micrologustext, die jetzige Meßordnung des PK vorausgesetzt, störend gewirkt und — vielleicht — wäre es einem Eiferer für die Unifizierung bald eingefallen die Micro- fogus-Meßordnung im Kp. XXIII. als offiziell und verpflichtend darzustellen und die mühsame Arbeit unseres Redaktors zurückzudrängen oder gar zu