Erdő Péter - Rózsa Huba: Eschatologie und Jahrtausendwende 2. Deutsch-Ungarischer Theologentag Budapest, 3. März 2000 - Studia Theologica Budapestinensia 26. (2000)
Philipp Schäfer: Veränderungen in der genenwärtigen Eschatalogie
timg des Menschen vor Gott. Dagegen sah sie den Tod des Menschen als einen Tod des ganzen Menschen und die Auferweckung als das neue Handeln Gottes am Menschen. Die Auseinandersetzung um diese Auferstehung im Tod ist damals - vor etwa 25 Jahren - zwischen Greshake und Ratzinger - etwas harsch geführt worden. Inzwischen hat Greshake in manchem etwas zurückgesteckt und es hat wohl auch Ratzinger das Thema nicht mehr in dieser Weise weiter behandelt. Diese Auseinandersetzung führte zur Themenstellung einer Tagung der Systematiker in Trier. In ihr haben die Theologen weithin gemeint, auf die Rede von der Seele verzichten zu können, während andererseits der eingeladene Philosoph die Rede von der Seele verteidigte.26 Es steht da die Frage nach dem Menschen. Die Vorstellung von ihm als gleichsam zusammengesetztes Wesen wird von der biblischen Sprachwelt her abgetan. Der Mensch will als eine Ganzheit verstanden werden. Wer ist er also im Leben und was ist er nach dem Tod? Letztlich geht es auch darum, wie Zeitlichkeit und Ewigkeit zusammen gedacht werden können. Wie kann der geschichtlich und zeitlich bestimmte Mensch vor Gott oder bei Gott und doch noch in gewisser Weise außerhalb der Zeitlosigkeit Gottes sein? Wie kann ein Mensch vollendet sein, während in der Geschichte noch die Folgen seiner Freiheitsentscheidungen wirksam sind? Die Einheit des Heiles in Zeit und Ewigkeit Der Zusammenhang von Heil durch den Glauben hier in der Geschichte und Heil im unverstellten Sein bei Gott wurde auf dem Tri- dentinum in der Frage nach der doppelten Gerechtigkeit diskutiert. Die Jesuitentheologen, die sich gegen Seripando durchsetzten, gingen von der Einheit des Heiles aus.27 In der unmittelbaren Vergangenheit wurde nach der Grundgestalt dieses Heiles und des Hereinragens 26 Die Tagung ist dokumentiert in: Seele - Problembegriff christlicher Eschatologie. Hrsg, von Wilhelm Breuning. (QD 106) Freiburg 1986. G. HAEFFNER, Vom Unzerstörbaren im Menschen. Versuch einer philosophischen Annäherung an ein problematisch gewordenes Theologumenon. Ebd. 159-179 und Briefwechsel mit Greshake 180-191. 27 Vgl. Ph. SCHÄFER, Hoffnungsgestalt und Gegenwart des Heiles. Zur Diskussion um die doppelte Gerechtigkeit auf dem Konzil von Trient. Theologie und Philosophie 55, (1980), 204-229. 96