Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

Wer diese Einbettung des Menschen in die Heilsgeschichte nicht er­kennt, wird auch nicht voll begreifen, daß Glaube und sittliches Leben zusammengehören. Gott, der Vater unseres Retters und Herrn Jesus Christus, hat den Menschen zur Teilhabe am göttlichen Leben berufen. Die Geschichte Gottes mit den Menschen und der Menschen mit Gott ist aber durch die Schuld der Menschen auch eine Geschichte der Ver­weigerung, der Sünde geworden. Der Papst schreibt in der Enzyklika: „Vernunft und Erfahrung sprechen nicht nur von der Schwäche der menschlichen Freiheit, sondern auch von ihrem Drama. Der Mensch entdeckt, daß seine Freiheit rätselhafterweise dazu neigt, diese Öff­nung für das Wahre und Gute zu mißbrauchen und daß er es zu oft tatsächlich vorzieht, endliche, begrenzte und vergängliche Güter zu wählen. Ja mehr noch, in den Irrtümem und negativen Entscheidun­gen spürt der Mensch den Anfang einer radikalen Auflehnung, die ihn die Wahrheit und das Gute zurückweisen läßt, um sich zum absoluten Prinzip seiner selbst aufzuwerfen: 'Ihr werdet Gott' (Gen 3,5). Die Frei­heit muß also befreit werden. Christus ist ihr Befreier" (VS 86). Der Glaube an Christus und die Verbindung mit ihm befähigen den Menschen zur Verwirklichung seiner Berufung, zum »Sein in Christus«, und zu einem entsprechenden Streben im sittlichen Handeln. Aus dem neuen Sein in Christus, das der Christ im Glauben erfaßt, ist er gerufen und befähigt, als neuer Mensch in Christus zu leben. Der Glaube ist, wie der Papst hervorhebt, „eine gelebte Kenntnis von Christus, ein lebendiges Gedächtnis seiner Gebote, eine Wahrheit, die gelebt werden muß... Der Glaube ist eine Entscheidung, die die gesamte Existenz in Anspruch nimmt. Er ist Begegnung, Dialog, Liebes — und Lebensgemeinschaft des Glaubenden mit Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6)" (VS 88). Charakterisiert der Papst nicht unsere gegenwärtige Situation, wenn er sagt: „Durch das sittliche Leben wird der Glaube zum 'Bekenntnis', und das nicht nur vor Gott, sondern auch vor den Menschen" (VS 89). Umgekehrt führen Glaubensschwund und Glaubensverlust unausweichlich zur Abkehr von der christlichen Sittlichkeit: „Die Entchristlichung, die auf ganzen Völkern und Gemeinschaften lastet, die einst von Glauben und christlichem Leben erfüllt waren, zieht nicht nur den Verlust des Glau­bens oder zumindest seine Bedeutungslosigkeit für das Leben nach 63

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