Fila Béla - Erdő Péter (szerk.): Teológus az Egyházben. Emlékkönyv Gál Ferenc 80. születésnapja alkalmából - Studia Theologica Budapestinensia 12. (1995)

Erzbischof Josef Stimpfle: "Veritatis Splendor". - "Fel sin der Brandung"

Die Nachfolge Christi Jesus Christus begnügt sich nicht damit, den Willen Gottes zu verkün­den, uns zum Streben nach Vollkommenheit aufzurufen, uns die Liebe des Vaters zu bezeugen, dem wir die Antwort der Gegenliebe schul­den. Er selbst ist bei uns und geht mit uns den Weg, wenn wir seine Hand ergreifen und nicht loslassen. Dies sichert er uns zu, indem er uns auffordert: „Komm und folge mir nach!" (Mt 19,21). Der Papst lehrt, daß „die Nachfolge Christi das wesentliche und ursprüngliche Funda­ment der christlichen Moral" (VS 19) ist. Die Nachfolge Christi ist jedoch „nicht äußerliche Nachahmung, denn sie berührt den Menschen in sei­nem tiefsten Inneren" (VS 21). „Es geht ganz radikal darum, der Person Jesu selbst anzuhängen, sein Leben und sein Schicksal zu teilen durch Teilnahme an seinem freien und liebenden Gehorsam gegenüber dem Vater" (VS 19). Ohne Zweifel gehört zur Nachfolge Christi, daß der Christ sein Bei­spiel nachahmt: „seine Taten und seine Gebote bilden die sittliche Richtschnur für das christliche Leben" (VS 20). Nachfolge und Ge­meinschaft mit Christus greifen noch viel tiefer. In den heiligen Sakra­menten werden wir in unserem innersten Sein Christus gleichgestaltet. Unter dem Antrieb des Geistes gestaltet die Taufe den Gläubigen auf radikale Weise Christus gleich (VS 21). Die Mitfeier der Eucharistie „ist der Höhepunkt der Angleichung an Christus" (VS 21). Wer auf diese Weise zu Christus gehört, muß dem, was er ist, in seinem sittlichen Streben entsprechen. Sehr tief spricht der heilige Johannes Eudes: „Al­les, was in dir ist, soll in ihn eingefügt sein... Sei eins mit Jesus wie die Glieder mit dem Leib. Darum mußt du einen Geist mit ihm haben, ei­ne Seele, ein Leben, einen Willen, eine Absicht, ein Herz. Er muß dein Geist sein, dein Herz, deine Liebe, ein Leben und alles, was dein ist".4 Nachfolge Christi gründet in der sakramentalen Gemeinschaft mit ihm und führt zur Nachahmung seines Vorbildes. Christliches Leben ist Gabe und Aufgabe zugleich. Sakrament und Moral gehören zusam­men; das eine ruft nach dem anderen. 4 Jean EUDES, Aus der Schrift „Über das bewundernswerte Herz Jesu", Lib. 1,5: Oeuvres completes, Hg. Le Brun/Dauphin, B.6 (Paris 1907.) U3ff. Lektionarl. Stundengebet H6, 2. Jahresreihe, S. 315 . 45

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