Folia Theologica 22. (2011)

Kocsis Imre: Die Gegenüberstellung des irdischen und des auferstandenen Leibe sin 1 Kor 15,44

FOLIA THEOLOGICA 22 (2011) 21 Imre Kocsis Zôi|ia cpD%iKÓv - acojia 7wsi)jícxtikóv. DIE GEGENÜBERSTELLUNG DES IRDISCHEN UND DES AUFERSTANDENEN LEIBES IN 1 KOR 15,44 I. Die Stelle von 15,44 innerhalb des Kontexts 1 Kor 15,44 gehört dem Abschnitt 15,35-49, in dem der Apostel Paulus über den Leib der Auferstandenen reflektiert. R. Morisette1 hat den Abschnitt mit rabbinischen Texten verglichen1 2, in denen die Argumen­tation in drei Schritten geschieht: man beginnt mit einer Frage, auf die der Rabbi in der Suche einer Antwort einige Beispiele aus den ver­schiedenen Erfahrungen der Naturvorgänge aufzählt. Solchen Bei­spielen folgt ein Schluß a minori ad maius (Qal-Wahomer-Schluß): die Naturerfahrungen können uns von der Möglichkeit der Totenauferste­hung belehren. Nach der Vorstellung der rabbinischen Texte analysiert Morisette den paulinischen Abschnitt und strukturiert ihn gemäß der rabbini­schen Gedankenführung. Den ersten Schritt (Frage) haben wir in V. 35: „Aber jemand wird sagen: Wie werden die Toten auferweckt? Und mit welchem Leib kommen sie?" Auf die Frage folgen - als zweiter Schritt - zwei aus der Natur genommene Beispiele. Das eine ist das Gleichnis vom Weizenkorn, das uns an das aus dem Johannesevangelium be­kannte Jesuswort erinnert (vgl. Joh 12,24). Das Korn muß sterben, um dann wieder lebendig zu werden (V. 36). Es erhält einen Körper durch den schöpferischen Eingriff Gottes (V. 38). Das zweite Beispiel geht die Verschiedenheit der geschaffenen Körper an (VV. 39—41). Außer der Grundverschiedenheit zwischen himmlischen und irdischen Körpern, gibt es eine vielfache Varietät innerhalb der zwei Gruppen. 1 Morisette, R., La condition de ressuscité. I. Corinthiens 15,35-49: structure litté­raire de la péricope (Bib 53), 1972. 208-228. 2 Vgl. Sanhedrin 90b; Ketubboth 111b; Midrasch Qohelet 1,10.

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