Folia Theologica 19. (2008)

Hegyi Márton: Internus homo - eigentliches Selbst

INTERNUS HOMO - EIGENTLICHES SELBST 81 bens" einander begründen. Zuerst werde ich etwas kürzer die Artiku­lation des „Ersten" verfolgen und danach etwas länger untersuchen, wie Momente des „Letzten" das Ganze des frühen phänomenologi­schen Denkens Heideggers umstimmen. 2. „Das Erste" in den frühen Freiburger Vorlesungen Das von der Phänomenologie zu erschließende Ur(sprungs)gebiet ist nach Heidegger dadurch ausgezeichnet, dass es eine Sphäre ist, »die der ureigensten Problematik der zu fundierenden Wissenschaft ewig fremd bleibt«.10 Die in diesen Vorlesungen ausgebaute Ur(sprungs)- wissenschaft von diesem Gebiet ist also dadurch ausgezeichnet, dass sie sich »ihre urwissenschaftliche Problematik und Methodik nicht von außen her, von etwas ihr Fremdem, von Spezialwissenschaften auf­drängen lassen« darf, sondern die Problematik und Methodik der Lebensphänomenologie »müssen dem Ursprung selbst, aus dem Ur­sprung in ursprünglicher Erzeugung und ständig zu erneuernder Bewegung und evidenter Tendenzerfüllung erwachsen«.11 Im Zusam­menhang meines Themas ist es zentral wichtig zu klären, welche Imp­likationen diese Maxime impliziert. (a) Mit der Formulierung dieser Maxime schließt Heidegger die Ausbildung einer „weltanschaulichen Philosophie" streng aus. Inso­fern Weltanschauung eine Stellungnahme zu den „Lebensfragen" sei, sei es keine Aufgabe der Philosophie, eine bestimmte Weltanschauung zu entfalten und mit phänomenologischen Mitteln zu bestätigen. Die Philosophie könne zwar ohne weiteres zugeben, dass die Ausbildung von Weltanschauungen ein Faktum des Lebens sei, aber für die Phäno­menologie werde höchstens die Weltanschauung als solches zum Problem. Die Phänomenologie bemühe sich um die Erschließung des sich selbst begründenden faktischen Lebens, die Weltanschauung will aber immer eine Orientierung für den im faktischen Leben existieren­den konkreten Menschen geben. 10 Die Idee der Philosophie und das Weltanschauungsproblem, in Zur Bestimmung der Philosophie [1919] [GA 56/57] [Hg. Bernd Heimbüchel], Vittorio Kloster­mann, Frankfurt a. M. 21999, 3. 11 GA 58, 2 f.

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