Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

62 L. GRUBER gehen, können wir feststellen, dass damit Probleme verbunden sind.32. Andererseits unterscheidet sich die spezifische Verlobtenliebe des Priesters in der Auffassung von PDV von der Verlobtenliebe der christlichen Eheleute. Warum sollte dies die Anforderung, als Zölebs zu leben, mit sich bringen? Was könnte den Priester, der zum Bräutigam-Christus ähnlich wurde, aus pastoraler Sicht daran hindern, zugleich als Ehemann zu fungieren, der die Konfiguration zum Bräutigam-Christus als eine Einheit wie bei Verlobten zwi­schen Christus und der Kirche erlebt? Wenn die sakramentale Bräu­tigams-Existenz des Priesters im Vergleich zur menschlichen Hoch­zeit anders geartet ist, das kann es weder ausschliessen noch bein­halten33 (escluderla-includerla). Überhaupt, heisst es weiter bei B. Petra, warum müsste gesagt werden, dass die menschliche Existenz durch die totale Hingabe an eine andere Person die volle morali­sche Verpflichtung gegenüber der Liebe von Gott und der Mitmen­schen verringert wäre? Übrigens, kann über die Selbstverschen- kung der Priester an sein Hirtenvolk nur in moralischer und nicht in tatsächlicher Sicht gesprochen werden, da dies tatsächlich mit den Bedürfnissen der menschlichen Existenz unmöglich und un­vereinbar sei. Zum Schluss, jeder Mensch gehört auch zu anderen und lebt auf irgendeine Weise nach einer Hierarchie der Liebe (ordo amoris)34. B. Petra hält es eben aus diesen Überlegungen heraus wün­schenswert, dass die die nachsynodalen, und besonders unter Jo­hannes Paul II. polimorf gewordenen lehramtlichen Verlautbarun­gen35 erneut in die Richtung geführt werden wie es bei PO 16 for­32 Vgl. PETRA, Preti sposati, 170-172. 33 Vgl. PETRA, Preti sposati, 172. 34 Vgl. PETRA, Preti sposati, 152. 35 B. Petra erachtet die theologische Erklärung von Johannes Paul II. inbezug auf das Zölibat als polimorf, also nicht einhellig. So meint er aufgrund der Definition des CIC über das Sakrament der Weihe, dass der Kontakt zwischen dem Sakrament der Weihe und dem Zölibat, dass dies eine ’connessione in­trinseca' sei, aufgrund von CCEO sei eine 'connessione di convenienza', aufgrund von CCE eine 'connessione estrinseca', bzw. eine 'connessione di convenienza', bis man es aufgrund von PDV als eine 'connessione intrinseca ’ deuten könnte. Vgl. PETRA, Preti sposati, 194-200.

Next

/
Oldalképek
Tartalom