Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

44 L. GRUBER sterlich-theologische Äusserungen von Papst Johannes Paul II. kön­nen wir feststellen, dass diese im Vergleich zu den früheren Mei­nungsäusserungen des Lehramtes ganz und gar eine Neuigkeit be­deuten, da wir nähmlich in keinem anderen Dokument diese Art von Faktum finden können, den vom Zölibat und von der Priester­weihe selbst abgeleiten, unmittelbaren und betonten Zusammen­hang. Einige Äusserungen vom Vaticanum II. wie z.B. bei PO 169, kommt und es Ungültigkeit bedeutet.; b. connessione intrinseca: dann bezieht sich die Bindung nicht auf die Existenz des Sakraments, sondern auf das Ver­hältnis, das in der Person des, das Sakrament aufnehmenden Menschen zwi­schen der, durch das Sakrament ausgelöste realistische, ontologische Verän­derung und seiner dynamischen Konfiguration bzw. der Handlungsordnung zustandekommt. Die ontologische Veränderung nämlich führt in irgendeinem Masse zu einer neuen Existenzweise, folgemässig, wenn auch begrenzt, zu ei­ner neuen moralischen Verpflichtung hin. In der theologischen Tradition wer­den diese Veränderungen als character oder quasi-character bezeichnet, wel­che in erster Instanz die moralischen, in zweiter Instanz aber die rechtlichen Verpflichtungen der, das Sakrament aufnehmenden Person bestimmen. Für alle, mit einem sakralen Transformation verbundene solche Realität ist ty­pisch, dass ihr Mangel einen Widerspruch zur neuen ontologischen Realität der Person bildet, dem das Sakrament erteilt wird.. So beinhaltet es auch eine Art Untreue zur Existenz und somit einen radikalen moralischen Wider­spruch. c. conessione estrinseca: es ist eine solche Bindung, deren Mangel nicht die Gültigkeit des Sakraments betrifft, und in keinem Widerspruch zur ontologischen Veränderung in der betroffenen Person steht, d. conessione di convenienza/espressiva: eine solche Bindung, die sich auf eine gewisse Ei­genschaft, Qualität oder Merkmal bezieht, was der Umgestaltung infolge der Aufnahme des Sakraments, der Existenzveränderung besonders entspricht. Dadurch wird die Bedeutung der sakramentalen Handlung für den Gläubigen noch umfassender ausgedrückt.Vgl. PETRA, B., Preti sposati, 191-193. 9 Bei PO 16 heisst es u.a.: „Die Kirche hat die vollkommene und ständige Ent­haltsamkeit um des Himmelreiches willen, die von Christus dem Herrn emp­fohlen. (...) Zwar ist sie nicht vom Wesen des Priestertums selbst gefor­dert (herausgenommen vom Verfasser; in Latein heisst es: non exigitur qui­dem a sacerdotio suapte natura), wie die Praxis der frühesten Kirche und die Tradition der Ostkirchen zeigt, wo es neben solchen, die aus gnadenhafter Be­rufung (ex dono gratiae) zusammen mit allen Bischöfen das ehelose Leben erwählen, auch hochverdiente Priester im Ehestand gibt“. Das Konzil fahrt wie folgt fort: „Der Zölibat ist jedoch in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen. (Coelibatus vero multimodam convenientiam cum sacerdotio ha­bet.) Die priesterliche Sendung ist nämlich gänzlich dem Dienst an der neuen Menschheit geweiht, die Christus, der Überwinder des Todes, durch seinen Geist in der Welt erweckt, die ihren Ursprung ‘nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches noch aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott’ (Joh 1,13) hat. Durch die Jungfräulichkeit und die Ehelosigkeit um des

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