Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

UBER DIE THEOLOGIE VON PAPST JOHANNES PAUL II. 45 oder bei SaC 1510, scheint eine vielmehr lockere Verbindung zwi­schen dem Zölibat und der Weihe zu sehen. Die im PDV formulier­te, enge Verbindung der Priesterweihe und des Zölibats wirft auf jeden Fall Fragen auf, auf die wir noch später zurückkommen wer­den. Himmelreiches willen werden die Priester in neuer und vorzüglicher Weise Christus geweiht (Presbyteri nova et eximia ratione Christo consecrantur)', sie hangen ihm leichter ungeteilten Herzens an, schenken sich freier in ihm und durch ihn dem Dienst für Gott und die Menschen, dienen ungehinderter seinem Reich und dem Werk der Wiedergeburt aus Gott und werden so noch mehr befähigt, die Vaterschaft in Christus tiefer zu verstehen. Auf diese Wei­se bezeugen sie also vor den Menschen, daß sie sich in ungeteilter Hingabe der ihnen anvertrauten Aufgabe widmen wollen, nämlich die Gläubigen ei­nem Mann zu vermählen und sie als keusche Jungfrau Christus zuzuführen; so weisen sie auf jenen geheimnisvollen Ehebund hin, der von Gott begründet ist und im anderen Leben ins volle Licht treten wird, in welchem die Kirche Christus zum einzigen Bräutigam hat. Darüber hinaus sind sie ein lebendiges Zeichen der zukünftigen, schon jetzt in Glaube und Liebe anwesenden Welt, in der die Auferstandenen weder freien noch gefreit werden. Der so im Ge­heimnis Christi und seiner Sendung begründete Zölibat (His rationibus in my­sterio Christi Eiusque missione fundatis) wurde zunächst den Priestern emp­fohlen und schließlich in der lateinischen Kirche allen, die die heilige Weihe empfangen sollten, als Gesetz auferlegt. Diese Heilige Synode billigt und be­kräftigt von neuem das Gesetz für jene, die zum Priestertum ausersehen sind, wobei ihr der Geist das Vertrauen gibt, daß der Vater die Berufung zum ehe­losen Leben, das ja dem neutestamentlichen Priestertum so angemessen ist {donum coelibatus, sacerdotio Novi Testamenti tam congruum), großzügig geben wird“. Aus der hiermit zutierten Festlegung des II. Vaticanums geht hervor, dass die Konzilsväter die Disziplin des Zölibats nicht vom Wesen des Priestertums ableiten. Ungeachtet dessen wird das Zölibat als ein Geschenk der Gnade, zum priesterlichen Dienst passend, empfohlen und die lateinische Kirche wünscht an dem pflichtgemässen Disziplin der lateinischen Kirche nicht zu ändern. 10 Auch Paul VI. unterscheidet in seiner Enzyklika Sacerdotalis caelibatus (vom 24. Juni 1967) das Geschenk des Zölibats und des Priesterstandes: „Zweifels ohne unterscheidet sich das Geschenk des Priestertums, was auf den göttlichen Kult und den religiösen und seelsorgerischen Dienst für das christliche Volk gerichtet ist, von dem Geschenk, was zu einer Wahl des Zöli­bats als eines Gott geweihten Lebenszustandes führt.“ (n. 15.) („Concedimus sane, donum supernae invitationis ad sacerdotium, ad cultum Deo adhiben­dum et ad religiosa bona christiano populo ministranda spectans, a dono dif­ferre, quo quis ad caelibatum, uti vitae condicionem Deo sacratam, eligen­dum movetur“) Er fährt fort, indem er erklärt, dass die priesterliche Beru­fung, obwohl es göttlichen Ursprungs ist, doch notwendig ist, dass es von ei­ner leitenden und machtvollen, Verantwortung tragenden Person und einer kirchlichen Autorität gebilligt und anerkannt wird. Es wird dadurch dem Ort

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