Folia Theologica 17. (2006)

László Gruber: Über die Theologie des Priestertums von Papst Johannes Paul II.

42 L. GRUBER Jenseits zu erwartende vollkommene und endgültige Gemeinschaft und Hingabe ankündigen und vorwegnehmen: 'In der Jungfräu­lichkeit steht der Mensch auch leiblich in der Erwartung der escha- tologischen Hochzeit Christi mit der Kirche; er schenkt sich ganz der Kirche und hofft, dass Christus sich der Kirche schenken wird in der vollen Wahrheit des ewigen Lebens' (IOANNES PAULUS PP. II, exhort, ap. Familiaris consortio, 22 novembris 1981, n. 16, in AAS 74 [1982], 98)". Der Papst führt seinen Gedanken in PDV 29 weiter aus, indem er meint, aus diesem Blickwinkel heraus wird das Be­harren der Westkirche leichter verständlich, das Weihesakrament nur solchen Männern zu spenden, die Rechenschaft darüber ableg­ten, dass sie im vollkommenen und ewigen Zölibat von Gott zu ei­nem Geschenk der Reinheit eingeladen werden. Nach Meinung von Johannes Paul II. ist es ferner sehr wichtig, dass diejenigen, die das Weihesakrament in der lateinischen Litur­gie empfangen, der theologische Grund des vom Kirchengesetz ge­forderten und von ihnen freigewählten Zölibats ist. Dabei wird auch darauf verwiesen, dass die Synodenväter zugleich die abwei­chende Disziplin der Ostkirchen berücksichtigen bzw. die von an­deren Konfessionen konvertierten, verheirateten Männer akzeptie­ren, welche bereits Papst Paul VI. in seiner Enzyklika Sacerdotalis caelibatus bekräftigte. Darin wird wie folgt formuliert: „Als Gesetz drückt es noch vor dem Willen des einzelnen, der durch dessen Verfügbarkeit zum Ausdruck gebracht wird, den Willen der Kirche aus. Aber der Wille der Kirche findet seine letzte Begründung in dem Band, das den Zölibat mit der heiligen Weihe verbindet, die den Priester Jesus Christus, dem Haupt und Bräutigam (hervorgehoben vom Verfasser) der Kirche, gleichgestaltet. Die Kirche als Braut Jesu Christi will vom Priester mit der Vollständigkeit und Ausschließ­lichkeit geliebt werden, mit der Jesus Christus, das Haupt und der Bräutigam, sie geliebt hat. Das priesterliche Zölibat ist also Selbst­hingabe in und mit Christus an seine Kirche und Ausdruck des priesterlichen Dienstes an der Kirche in und mit dem Herrn."6. Am 6 Der lateinische Text lautet: „Ea enim, quae lex est, Ecclesiae voluntatem ex­primit, quae tempore praecedit ipsi subiecti presbyteri voluntati circa eius disponibilitatem. Sed Ecclesiae voluntas ultimam sui rationem invenit in eo vinculo quod caelibatus habet cum Ordinatione sacra, in id tendente ut sa­cerdos Christo Iesu, Ecclesiae Capiti et Sponso, configuretur Ecclesia enim,

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