Folia Theologica 17. (2006)

Roland Tamás: Das Schicksal des Reiches

246 R. TAMAS mittel aus. Das Dokument liefert auch manche Beispiele dafür. Die Kommunikationsmittel vermitteln der Kirche "das Verständnis für die Mentalität und die Menschen unserer Zeit, denen sie auf Gottes Geheiß die Botschaft vom Heil bringen soll. Dabei wird sie eine Sprache sprechen, die von den Menschen verstanden wird; und sie wird ansetzen bei den Fragen, welche die Menschheit im Innersten bewegen" (CP 125). Die Formulierung erinnert sehr an die Sätze über Christus, den Meister der Kommunikation (CP 11). Folgen wir der Logik der Pastoralinstruktion, müssen wir also sagen, dass die Kirche nicht umhinkommt, ganz in der Mitte einer medial struktu­rierten Welt zu stehen um so "aus ihrer Situation heraus" (CP 11) sprechen zu können. Ein weiteres Beispiel spricht von der Solidari­tät in weltweitem Maß: "Die neue Technik für den Austausch unter den Menschen versammelt die Zeitgenossen sozusagen um einen runden Tisch" (CP 19). Dieser "runde Tisch" bewirkt nun, dass "alle Menschen auf dem ganzen Erdkreis wechselseitig Anteil nehmen an den Sorgen und Problemen, von denen die einzelnen und die ganze Menschheit betroffen sind" (CP 19). Das Vorwort von GS konstatierte noch die Solidarität der Kirche mit allen Menschen; die Kirche öffnet sich auf die Gemeinschaft der Menschen und teilt ihre Freude und Hoffnung, Trauer und Angst (GS 1). Nun wird eine ähnliche Solidarität durch die Medien ermöglicht, die sogar über letztere hinausgeht: hier nehmen alle Menschen wechselseitig An­teil an den Sorgen der anderen. CP hält aber nicht nur die ekklesiale Dignität der Kommunika­tionsmittel fest, sondern macht auch auf die Eigengesetzlichkeit11 und die Ambivalenz derselben aufmerksam, wenn es auch keine vollständige Liste aufzustellen beabsichtigt. Zuerst zitieren wir eine für unsere Gegenwart sehr aktuelle Bemerkung. Schon Inter mirifi­ca erwähnt, dass „der bei den sozialen Kommunikationsmitteln er­forderliche finanzielle Aufwand sehr groß" ist (IM 17). Die finan­zielle Bedingtheit der Medien wirft nun die Frage des Monopols auf: „Wie lässt sich vermeiden, dass durch die Konzentration der Medien in den Händen ganz weniger ein wirkliches Gespräch ver­hindert und die Gemeinschaft zerstört wird" (CP 21)? Angesichts 11 Communio et progressio folgt diesbezüglich GS und zitiert wortwörtlich Arti­kel 36.

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