Folia Theologica 16. (2005)

Imre Koncsik: Künstliche Intelligenz - was kann die Dogmatik zur Diskussion beitragen?

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ 93 System ist sowohl hinsichtlich seines neuen Zustandes wie auch hinsichtlich seiner Qualität aus dem Ursprungszustand unableitbar - eine Unscharfe (in) der Evolution. Folgende argumentative Logik gelangt nun zur Anwendung: im Rahmen der empirisch offenkundigen Unscharfe kann ein informa­tionell-energetischer und nicht nur formal wirksamer Input erfol­gen43 44, quasi eine a-determinative „Programmierung" des evoluti- ven Pfades eines dynamischen Systems. Ontologisch formuliert w'ird das „Sein" der Seienden in dexa einzehaen Seiendexa immer mehr zur „Auswirkung" durch eiiae „Überladung" zwecks eruptiver Eiatladung gebracht: die „Programmierung" erfolgt nicht determi- xaistisch - hier laixakt die Axaalogie zur Informatioiastechraologie - sondern quasi-formal, dispositiv uxad selbstentladend, weshalb es sich laicht um einen externeia Zugriff handelt, sondern um eine iia- triiasisch substantielle Aktioxa. Bezogen auf deia meiaschlichen Geist bedeutet das eine eiiage- schränkt verstaiadene „Programmierung" der laeurodynamischen Expression des Gehirns durch informations-energetische Auf- uiad Überladuiag seiiaer Aktivität - gedacht ist aia die Spontaiaeität des Geistes. „Unterhalb" der Planck-Größe kaiaia Eiaergie „gelieheia" uiad wieder „abgeführt" werden, und das ohne Verletzung des Energie­erhaltungssatzes als Ausdruck der Konsistenz der raumzeit­lich-empirischen Ebene45. Das Einführen von Energie wiederum kann zielgerichtet erfolgen: es handelt sich dann nicht um zufällige pseudo-chaotische Koordinierung neuronaler Aktivität, auch nicht um synergetisch suszeptible Effekte, sondern um ihre Qualitätsstei­gerung und teleonomische Abstimmung. Vermutlich äußert sich die mentale Wirkung durch einen „Ur-eingriff" in die qualitative Konstitution der temporalen und spatialen Matrix: in der imaginä­ren Wirklichkeit „unterhalb" der Planck-Größe wird die Raunazeit 43 Darauf beruft sieh der aufschlussreiche interdisziplinäre Ansatz von GANOCZY. A., Chaos - Zufall - Schöpfungsglaube. Die Chaostheorie als Herausforderung der Theologie. Mainz 1995. Vgl. RUSSEL, R.J. u.a. (Hg.), Chaos and complexity. Scientific perspectives on divine action. Vatican City State 1995; THOMAS, O. C., Chaos, complexity, and God: a review essay, in: Theology today 54 (1997) 66-76 44 Siehe Anna. 45 Siehe Anm.

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