Folia Theologica 15. (2004)

Zoltán Rokay: War Kant ein Mystiker?

142 Z. ROKAY ceptionum sibi ipse fingit formatque; ita mysticus leges, quae reg­num dei spectant seu civitatem ethicam, in se ipso investigant, ne­que eas e codice quopiam, neque ex doctrina aliqua mutuatur."63 Es ist festzuhalten: „ita - ut". Wilmans macht gleich am Anfang auf den Unterschied zwischen Kant und dem Mystizismus auf­merksam: „Discrimen ergo utrorumque non in re ipsa est (sc. lex moralis animo impressa - R.Z.), nec in fonte aut origine legis; sed, quod ad eandem legem, aliter Kantius, aliter mystici deum ad homi­nes referri volunt... mystico deus semetipso proxime lege sua pate­fecit, Kantio contra, proxime lex moralis patefacta, est, eiusque ope deus. Mystico itaque sibi dei una cum lege conscio, Kantius ex lege ista deum legis moralis latorem esse colliguit."64 Es geht also um einen Vergleich. Das tertium comparationis ist: „in animo", „in intellectu", „in nobis". Kant ist aber mit Wilmans Standpunkt nicht unbedingt einver­standen: „Wobei ich gleich wohl jene Ähnlichkeit meiner Vorstel­lungsart mit der seinigen unbedingt einzugestehen nicht gemeint bin."65 Auch Böhm registiert diese Stellungnahme Kants: „Kants Lehre stimmt mit diesem überein, und doch hatte Kant Recht als er diese mystische Erkenntnis zurückwies. Die Vereinbarung von den Kategorien des Verstandes und von Imperative der Vernunft ver­mochte Kant aber nicht durchzuführen: auch er hat zweierlei Fä­higkeiten vorausgesetzt; deren gemeinsame Wurzel er suchte, statt die zweifache Anwendung derselben Urteilskraft im Verhältnis des ist und soll zu sehen."66 Die Lokalisierung des Erkenntnisses und des kategorischen Im­perativs im Subjekt soll für richtig gehalten werden. - Auch steht das mit den Aussagen der Schrift: Ich will im reinen Herzen woh­nen in Einklang. Aber die „kopernikanische Wende", und die Inte- riorisierung des Moralgesetzes ist noch keine Mystik. (Wilmans spricht von: „ita - ut", also von einer Ähnlichkeit.) Warum katholi- scherseits die, bei den „Separatisten" entdeckte „Mystik" nicht ak­zeptabel sein kann, liegt auf der Hand. Es ist aber bezeichnend, 63 ebd. 56 64 ebd. 8 65 Der Streit... 69. u. in. Anm. 66 Böhm, S. 184 u. in Anm.

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