Folia Theologica 13. (2002)
Attila Puskás: Gott der dreieine als Schlüssel zum verstehen der wirklichkeit trinitarische Ontologie bei Gisbert Greshake
TRINITARISCHE ONTOLOGIE BEI G. GRESHAKE 27 Person den anderen. Vielmehr geht es um ein Geschehen gleichursprünglicher reziproker Vermittlung".6 Also, in dem Grund und Herzen der ganzen Wirklichkeit, im Mysterium der Sanctissima Trinitas schlies- sen sich weder die Einheit und die Vielheit, das Eine und das Verschiedene aus, noch stehen sie gegeneinander oder das eine über dem anderen, sondern vermitteln sich durch und miteinander gleichursprünglich. Im Licht dieser Sicht die verschiedenen Schöpfungsbereiche zu deuten und Inspiration zur Auflösung der erfahrenen Aporien zu geben, ist das Ziel des dritten Teils der Greshakes Trinitologie. 2. Aporien und mögliche Auswege im Licht des T rinitätsglaubens 2.1 Aporien in der Überlegung vom Verhältnis Gottes zur Welt Bei Greshake wird es dargestellt, in welche Sackgasse die philosophische (religiöse) Reflexion führt, wenn sie das Verhältnis zwischen Gott und Welt so interpretiert, als jenes des jede Verschiedenheit ausschliessenden Gottes, des absoluten Einen zur tatsächlich in Vielfalt und Vielheit bestehenden Welt7. Wie kann das jenseits jeder Unterschiedenheit wesende absolute Eine jenen Unterschied, der zwischen ihm und durch die Vielfalt geprägte Welt, andererseits, die Verschiedenheit und Vielheit in der Welt selbst begründen? Auf diese Frage versuchen die verschiedenen Philosophien und Religionen Antwort zu geben. Es gibt einen philosophisch-religiösen Vorschlag (vgl. Parmenides, maya Lehre im Osten, einige mystische, religiöse Traditionen), nach dem die Vielheit, Unterschiedenheit in der Welt als blosse Illusion zu deuten ist, selbst der Unterschied zwischen dem Ureinen und der Welt sei nichts Anderes als Schein. Die Aufgabe der Reflexion besteht in der Enthüllung und Überwindung dieser Illusion. Letzten Endes bezweifelt dieser Lösungsvorschlag die wirkliche, 6 GRESHAKE, G., Der dreieine Gott, 197. 7 Vgl. vor allem: GRESHAKE, G., Der dreieine Gott, 219-244.