Folia Theologica 12. (2001)

Myriam Wijlens: Profil der Klienten eines Offizialates

88 M. WIJLENS Wenn der Mann der Antragsteller war, ergaben sich die folgen­den Ergebnisse: ANTRAG DES MANNES Alter der Frau (in Jahre) Alter des Mannes (in Jahre) 1999 2000 1999 2000 Kind unterwegs 23,6 23,0 23,5 26,5 erst schwanger nach Hochzeit 23,8 22,0 22,8 24,4 kein Kind 24,9 24,6 26,6 28,1 Diese Ergebnisse sind noch nicht sehr eindeutig. Obwohl sie darauf hindeuten, dass das Heiratsalter steigt, unabhängig davon, ob eine Schwangerschaft bereits besteht oder ob z.B. überhaupt Kinder aus der Ehe geboren werden, ist doch Vorsicht geboten, dies mit Bestimmtheit festzustellen, denn die vorliegenden Daten be­schränken sich nur auf zwei Jahre. Dennoch ist dies ein Punkt, der weiter verfolgt werden sollte. In Verbindung mit diesem Punkt wäre dann auch der Frage nachzugehen, wie oft der Klagegrund „mangelnder Ehewille wegen Ausschlusses der Nachkommen­schaft" (c. 1101 §2 CIC) Prozessfrage ist und wie oft diese affirmativ entschieden wird und ggf. auf wessen Seite. 4. Abschließende Bemerkungen In der Einführung dieses Aufsatzes wurde dargelegt, dass das Motiv für die Erstellung der Statistik unmittelbar zusammenhängt mit dem Auftrag der Kirche, den Menschen zu dienen und gerade in ihrer Not zur Seite zu stehen. Aus den Ergebnissen geht ein be­stimmtes Profil der Klienten hervor, aber vielmehr noch wirft die Statistik Fragen auf, die das Gericht und die in der Pastoral Tätigen zu beantworten haben. Die wichtigste Frage scheint mir zu sein, ob und wie die relativ jungen, nicht kirchengebundenen oder nicht-katholischen Menschen informiert werden können über die rechtlichen Möglichkeiten, die die katholische Kirche als Antwort auf gescheiterte Ehen anzubieten hat. Wahrscheinlich muss viel in­tensiver, als dies bis jetzt der Fall war, auch durch die weltliche Presse, Zeitschriften usw. auf dieses Thema aufmerksam gemacht

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