Folia Theologica 12. (2001)

Imre Koncsik: Der analoge Realismus als Fundament der Christologie Karl Rahners?

DER ANALOGE REALISMUS ALS FUNDAMENT 151 Transzendentale eine primär formale Bestimmung des Menschseins wäre - im Sinn der neuscholastisch oft praktizierten „Essenzenme­taphysik", welche formale und univok dem Denken zugängliche Essenzen als notwendige Bestimmungen der Wirklichkeit fasst, zu denen also die kategóriáié Wirklichkeit als „Dasein" wie ein über­flüssiges Akzidenz hinzutritt. „Kategóriái" wird dann inhaltlich ver­standen - als faktische Ergänzung zur formalen Seite der Wirklich­keit. Solche Einteilung erinnert an den aristotelischen Hylemorphis­mus (Materie - Form) oder auch an Kants Unterscheidung von kate­góriái gegebenem „Ding an sich" als seine konfuse Erscheinung und der es formal analysierenden und setzenden Subjekts, der das materielle Erscheinende in formale Kategorien und Schemata einordnet, um es da­durch „für das Subjekt" überhaupt erst zu setzen. RAHNER'S Ansatz sollte „verinhaltlicht", also inhaltlich und geschichtlich-ereignishaft gefüllt und abgeschlossen werden: vielleicht ist es zu wenig, „for­male" transzendentale Möglichkeitsbedingungen des Menschseins zu eruieren, einen inhaltlich „leeren" transzendentalen „Horizont" formal zu konzipieren und Gott inhaltsarm im negativen Sinn als „Geheimnis" zu entwerfen. Denn: der transzendentale Horizont ist zugleich - trotz der berechtigten „Leere" - maximal „gefüllt", voller Inhalt: so „voll", dass kein Inhalt des Menschseins, kein Vollzug, keine Lebenshinsicht „herausfallen" kann. Das Menschsein wird hinsichtlich der konkreten Inhaltlichkeit und Wirklichkeit gött­lich-transzendent „durchwirkt" und durchprägt. Hier könnte erneut der analoge Realismus helfen: das transzen­dental zugängliche ideale Sein und das kategóriái erfahrene kon­krete Sein werden konsequent als Bestimmungen des einen, einheit­lichen und analog gestuften Seins bzw. der Wirklichkeit in intimer Analogie zueinander gefasst. Sowohl die transzendentale Idealität des Seins als auch das kategóriái konkrete Seiende sind analoge Verwirkli­chungen des sich permanent analogisierenden Seins. Ansonsten stellen sich Schwierigkeiten ein: es wird vom Formalen, Idealen (-transzenden­tale Ideen) auf das Reale und Konkrete geschlossen44 - die Intention, die 44 Betreffs der hypostatischen Union: „Die Aussage über die einmalige Eigenart dieses Gottesverhältnisses müsste eo ipso schon eine implizite oder explizite Aussage der unio hypostatica sein“ (Sehr. I, 194). Also ist in der Idee der hy­postatischen Union ihre konkrete Verwirklichung und Eigenart enthalten.

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