Folia Theologica 3. (1992)

Recensiones

170 RECENSIONES eineinhalb Jahrzehnten hauptamtlich als Gefangenenseelsorger in Wien tätig. Diese Nähe zur Praxis und diese reiche Erfahrung sind in dem Buch jederzeit spürbar und sind vielleicht mit ein Grund für des Autors Liebe zum konkreten Detail (bis hin zur Entlohnung des Organisten). Die rechtliche Regelung von Dingen dieser Art sind für den, der sie im Alltag zu bewältigen hat, jedoch von nicht zu unterschät­zender Bedeutung. Insofern ist dieses Buch nicht nur für den Kanonisten interes­sant, sondern auch für den, der in der Praxis mit der Seelsorge an den Gefangenen zu tun hat. Nach einer theologischen Grundlegung für die Arbeit des Gefangenenseelsorgers wendet sich die Arbeit der Persönlichkeit des straffällig gewordenen Menschen zu (S. 29-41), um schließlich die rechtlichen Bestimmungen betreffend die Gefange­nenseelsorge in der (damaligen) BRD (S. 42-106), in Ungarn und Österreich (S. 107-116), und die einschlägigen Bestimmungen in den Konkordaten darzustellen. Es folgen Kapitel über die Gefangenenseelsorge in der kirchlichen Gesetzgebung (S. 121-144) und Internationale Bestimmungen betreffend die Gefangenenseelsor­ge (S. 145-151). Freilich ist ein Teil dieser Arbeit durch die Rasanz der politischen Ereignisse (deutsche Wiedervereinigung) nicht mehr auf dem allerletzten Stand, dennoch sind die Ergebnisse der Arbeit nach wie vor gültig und für den Interessierten und Praktiker überaus wertvoll. Wenn eingewandt werden kann, daß die Bewertung der pastoralen Konsequenzen des juridischen Befundes etwas zu kurz geraten ist (S. 152-158), ist positiv zu vermerken, daß in einem ausführlichen Anhang eine umfassende Darstellung all jener internationalen Dokumente erfolgt (z.B. Standard Minimum Rules for the Treatment of Prisoners, von den Vereinten Nationen), die vor allem für jene Länder bedeutsam sind, in denen die Gefangenenseelsorge im Aufbau steht. Ernst PUCHER Christian KUHN, Die theologische Begründung des Kirchenrechts in der Münchner Schule (Studia Theologica Budapestinensia 2), Márton Áron Verlag, Budapest 1991, 165 S. Die Frage nach der theologischen Begründung des Kirchenrechts ist heute eine vieldiskutierte. Mehrere sogenannte „Schulen” versuchen ihren je eigenen Zugang zu einer Antwort auf die Frage, die ganz radikal von Sohm vor nahezu einem Jahrhundert gestellt wurde: wie eine geistliche Gemeinschaft wie die Kirche ihr Recht und ihre Rechtsnormen begründet.

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