Folia Theologica 3. (1992)

Recensiones

RECENSIONES 167 RECENSIONES Ciril SORÍ, ïivi Bog. Nauk o Sveti Trojici (Der lebendige Gott. Die Lehre von der Heiligen Dreifaltigkeit) (TeoloSka knjizica 6), Ljubljana 1991, 284 S. Der Autor, Professor an der kirchlichen Theologischen Hochschule in Laibach, gibt hier in slowenischer Sprache einen Überblick über die christliche Lehre von der Dreifaltigkeit, der über die theologische Leserschaft hinaus allgemeinen und zeit­gemäßen intellektuellen Ansprüchen genügen soll. Das Werk gliedert sich in vier Hauptkapitel, von denen die beiden ersten in einem anthropologischen Ansatz die Gottesfrage in unterschiedlichen Perspektiven nach- weisen, bevor dann in den folgenden Abschnitten die immanente und ökonomische Trinitätslehre entwickelt wird. Ein interessanter Akzent wird gleich zu Beginn gesetzt durch den vollständigen Einbau einer Abhandlung von Taras Kermauner über das Gottesbild im sloweni­schen Volk und besonders in der slowenischen Literatur (10-19). Preäeren, Grad- nik, Cankar — es sind zum Teil stark national und liberal geprägte Literaten, deren Schriften doch immer offen oder verdeckt in die Gottesfrage münden. „Gott hat den Menschen und den Slowenen nicht verlassen” (16). Sore weitet sodann den Blick auf die europäische Geistesgeschichte der Neuzeit mit ihrer Offenheit (Descartes, Kant, Hegel) und Verschlossenheit (Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud, Camus) auf Gott (20-29) und stellt in der Folge einige theologische Ansätze vor (Tillich, Bonhoeffer, „Tod-Gottes-Theologie”), die aus der Auseinandersetzung mit der Moderne resultieren (29-36). Hier ermöglicht sich ein erster Blick auf das christliche Gottesbild. Der Christ ist nicht einfach „Theist”, sondern einer, der weiß, daß allein Jesus Christus, der Menschensohn, Gott vollkommen auslegt. Der Gott, der aus sich „heraustritt”, wird zur Voraussetzung für den „Zutritt” des Menschen zu Gott (49). Von Christus her wird somit das Fundament der Trinitätslehre gelegt; das Osterge­heimnis ist wesentlich ein dreifältiges Ereignis, weil die Hingabe Jesu an die Menschen Auslegung der immanenten trinitarischen Hingabe ist (67). Skizzenhaft wird die Entfaltung dieses Keims in den ntl. Schriften und in der frühen Dogme­nentwicklung deutlich gemacht (84-98) und anhand ausgewählter Theologen (Au­gustinus, Richard v. St. Viktor, Joachim v.Fiore; aber auch Jüngel, Kasper, Boff, Balthasar) und Mystiker (Marie de l’Incarnation, Adrienne v. Speyr) vertieft (98- 131). Die Sorge des Autors ist hier, eine gewisse Ausgewogenheit und Exemplarität sicherzustellen, die Vielfalt theologischen Denkens aufzuzeigen ohne den Rahmen einer Monographie zu sprengen.

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