Folia Theologica 3. (1992)

Péter Erdő: Laikale Kirchenämter und kirchliches Arbeitsverhältnis mit besonderer Rücksicht auf Ungarn

FOLIA THEOLOGICA 3 (1992) 111 Péter ERDŐ LAIKALE KIRCHENÄMTER UND KIRCHLICHES ARBEITSVERHÄLTNIS MIT BESONDERER RÜCKSICHT AUF UNGARN* 1. Der Begriff der laikalen Kirchenämter Das geltende kirchliche Gesetzbuch verwendet den Ausdruck officium laicale nicht1. Es verlangt auch nicht, dass die Kirchenämter immer eine gewisse Beteiligung an der kirchlichen Gewalt (Weihegewalt oder Lei­tungsgewalt; vgl. CIC/17 can. 145 § 1*) mit sich bringen. Dennoch wird im can. 274 § 1 festgestellt: „Allein Kleriker können Ämter erhalten, zu deren Ausübung Weihegewalt oder kirchliche Leitungsgewalt erforderlich ist.” Im can. 150 wird dazu noch ein Prinzip hinzugefügt, nach dem: „Ein Amt, das in vollem Umfang der Seelsorge dient, zu deren Wahrnehmung die Priesterweihe erforderlich ist, kann jemandem, der die Priesterweihe noch nicht empfangen hat, nicht gültig übertragen werden”. Es gibt also weiterhin Kirchenämter, die die Ausübung der Weihegewalt oder der Regierungsgewalt mit sich bringen und den Laien nicht zugänglich sind. Aufgrund des neuen Begriffs des Kirchenamtes besteht also ein grundle­gender Unterschied zwischen den Krichenämtern, die auch an Laien an­vertraut werden können und denjenigen, die den Laien nicht übertragen werden können. Wie kann man aber diejenigen Ämter definieren, die den Laien zugänglich sind? Es ist wahr, dass im Sinne des can. 129 zur Übernahme der Leitungsgewalt, nach Massgabe der Rechtsvorschriften, diejenigen befähigt sind, „die die heilige Weihe empfangen haben". Aber auch Laien können bei der Ausübung dieser Gewalt „ nach Massgabe des Rechtes milwirken” (can. 129 § 2). Darum haben einige Autoren eine gewisse Spannung zwischen dem Text des can. * Dieser Text geht auf einen Vortrag an der Lud wig-Maximilians-Universität München (Kanonistisches Institut, 14. Juli 1992) zurück. 1 Vgl. OCHOA, X., Index verborum ac locutionum Codicis Iuris Canonici, Roma 1983, 234.

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