Folia Theologica et Canonica 10. 32/24 (2021)

Sacra theologia

DAS JUDENTUM UND DAS VOLK ISRAEL IN DER THEOLOGIE VON YVES CONGAR 33 Es ist wichtig zu betonen, dass sich dieser Dialog im Sinne von Buber ver­wirklicht. Congar - wie auch Buber - geht davon aus, dass die Lösung von theologischen Fragen, die Klärung von Fragen zwischen den Religionen so­wie der Dialog zwischen dem Alten und Neuen Testament existenzielle Fra­gen darstellen. ln den Werken Die Gottesfinsternis, Das Problem des Menschen und Ich und Du sieht Martin Buber die Wurzel und die Lösung des Gottesproblems in der Hervorhebung der „Ich-Du-Beziehung“. Der Mensch erlebt nämlich seine eigene Existenz als fra­gendes und hörendes Wesen. Mit seinen Fragen wendet er sich an das menschliche „Du“, an seinen Mitmenschen. Es besteht kein Zweifel, dass „der andere Mensch“ auf zahlreiche von diesen Fragen eine entsprechende Antwort geben kann. Er kann jedoch nur schweigen, wenn ihm jemand die entscheidende Frage stellt.26 Das obige Zitat könnte auch auf Congar zutreffen. Er vertritt in erster Linie die Ansicht, dass sich die Christen kraftvoll für den personalen Dialog einsetzen sollen und die Hinwendung zu anderen Menschen fördern sollen. Das war das Ziel des congarschen Beitrags zum Konzil. Nach zahlreichen Diskussionen kam die von Congar geleitete Gruppe zur Konsequenz, dass auf das Grund­problem der Menschheit, auf das Leiden, auf die Kriege und Tragödien neue Antworten gegeben werden sollen. Es ist wichtig zu erkennen, dass die Reli­gionen keine Feinde und die Christen keine Gegner in den verschiedenen Konfessionen sind. Die Grundfrage ist, ob Gott uns heute auch anspricht. Wenn ja, dann können die Fragen gestellt werden, ob wir Ihn hören und wo bzw. wie wir Ihn hören und sehen können. Als die Fragen zum ersten Mal gestellt wurden, kamen Buber und Heschl zur Erkenntnis, dass über Gott, seine Güte und Barmherzigkeit gegenüber den Menschen erst dann gesprochen werden kann, wenn offen die Frage gestellt wird, wo Gott ist. Martin Buber, ein Experte des Chassidismus, hielt die Bibel für einen Dialog zwischen Gott und dem Menschen. Gott dmckt sich auf eine für den Menschen verständliche Weise aus: „Denn siehe, er formt die Berge, / er erschafft den Wind, er verkündet den Menschen, was er im Sinn hat / Herr, Gott der Heerscharen, ist sein Name.“ (Arnos 4,13) Es gibt jedoch schwierige Lebenssituationen, als die Beziehung zwischen Himmel und Erde zerbricht, siehe dazu zum Beispiel 1 Samuel 2,12-18: 26 Schillebeeckx, E., Isten az ember nagy ügye, in Teológia 2 (1968/1) 41, https://library.hungari­­cana.hu/hu/view/PazmanyHTK_Teologia_l 968/?query=buber&pg=41 &layout=s (26.10.2019) [deutsche Übersetzung von mir].

Next

/
Oldalképek
Tartalom