Folia Theologica et Canonica 10. 32/24 (2021)

Sacra theologia

DAS JUDENTUM UND DAS VOLK ISRAEL IN DER THEOLOGIE VON YVES CONGAR 25 Worte der unbeschränkten und ewigen Macht auf Hebräisch erklingen. Buber als Denker und Erzieher möchte die Menschen zur Prüfung der Begegnung erziehen, sodass wenn „die stürmische Nacht“ kommt, „der Blitz glänzend zuckt“ und wir uns vom Untergang bedroht fühlen, fliehen wir nicht in die unpersönliche und einsame Welt des griechischen Logos und der vollkommenen Formen, sondern wir stehen fest, erhören die Stimme „in Mitte des Donners“, gehorchen und antworten: Wir wer­den fähig zum Dia-Logos. Die Welt ist erschreckend, aber sie ist doch die Welt Got­tes. Rufen wir ihm zu." Der Autor erwähnt den Ausdruck Dia-Logos. Es wird nicht vollkommen dar­gelegt, was Buber darunter versteht. Wir können uns jedoch sicher sein, dass in der buberschen Philosophie der unpersönliche und von den Philosophen gesuchte Sinn des Lebens erscheint - nicht mehr als eine in sich allein stehen­de und starre Wirklichkeit, sondern als ein persönlicher, ansprechbarer, zum Dialog bereiter und vernünftiger Schöpfer. Als Buber die Bibel untersucht, lenkt er die Aufmerksamkeit auch auf den Dialog zwischen Gott des Bundes und dem gläubigen Menschen. Gott ist keine theoretische Frage, sondern eine konkrete historische Tatsache und ein persönliches Du in der Glaubenserfahrung und in der Begegnung zu ihm. Die Präsenz des ewigen Du kann in jedem Geschöpf entdeckt werden, auch in den Dingen.11 12 Buber stellte also den suchenden Menschen in den Mittelpunkt: den Men­schen, der auf der Suche nach dem persönlichen Du ist. In seiner Schrift Ich und Du befasst er sich viel mit dieser Frage.13 Der Dialog zwischen dem Ich und Du stellt eine interpersonale Beziehung dar, die sich im Verhältnis zweier Menschen nicht erschöpft; in dieser Bezie­hung geht es nämlich darum, dass Gott angesprochen wird - Gott, der Bubers Volk, das Volk Israel, das Judentum auserwählt hat. Die Beziehung des Ich und Du ist der Anfang eines Dialogs, den Gott mit dem Menschen initiiert, und zwar durch das jüdische Volk, in der Erschaffung und in den Bündnissen. Buber ist ständig auf der Suche nach Israels Gott und nach Möglichkeiten, die der Personalismus anbietet. Es kann die Frage gestellt werden, ob Buber als Philosoph oder als Theo­loge des Alten Testaments vor uns steht. Sárkány weist darauf hin, dass die Religion nach Buber der Maßstab der Gewissheit ist. Aus dem Werk Bubers über die Beziehung von Religion und Philosophie geht hervor, dass die Reli­11 Fila, B„ Martin Buber dialogikus gondolkodása, in Vigilia XLVIII (1978/3) 177, in https://vi­­gilia.hu/node/Vigilia_l 983_03_facsimile.pdf (11.11.2019) [deutsche Übersetzung von mir]. 12 Vgl. http://lexikon.katolikus.hU/B/Buber.html (06.10.2019) [deutsche Übersetzung von mir]. 13 Vgl. Buber, M., Ich und Du, Heidelberg 1983.

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