Folia Theologica et Canonica 6. 28/20 (2017)

IUS CANONICUM - Stephan Haering OSE, Joseph Hollweck und sein Werk „Die kirchlichen Strafgesetze“ anmerkungen anlässlich der anstehenden Reform des kirchlichen Strafrechts

212 STEPHAN HAERING OSB Joseph Hollwecks zum Strafrecht des künftigen Gesetzbuchs.13 Zwei weitere Autoren, die sich einige Jahre danach mit den Arbeiten zur Kodifikation des Kirchenrechts vom Beginn des 20. Jahrhunderts befasst haben, nämlich Edoar­do Dieni und Domenico Tambasco, gehen unter speziellen Aspekten auf Holl­wecks Mitwirkung am Entstehen des kodikarischen Ehe- bzw. Strafrechts ein.14 Die 2008 erschienene zweibändige Monographie von Carlo Fantappiè zum Kirchenrecht in der Neuzeit berücksichtigt im Zusammenhang mit dem CIC (1917) mehrfach auch Joseph Hollweck.15 Ein weiterer Forscher hat sich in jüngerer Zeit umfassend mit Hollwecks Le­ben und vor allem dessen Werk auseinandergesetzt. Es ist der in Wien tätige Kirchenrechtler Klaus Zeller, der im Jahre 2000 an der Ludwig-Maximilians- Universität München als kanonistische Lizenziatsarbeit eine umfangreiche Studie zu Joseph Hollweck vorgelegt hat.16 Auch in seiner kirchenrechtlichen Doktorarbeit, die Zeller 2012 der römischen Lateran-Universität präsentiert hat, war Hollweck der Protagonist, dem sich der Verfasser hier unter der Frage­stellung genähert hat, ob dieser ein „extremer Papalist“ gewesen sei.17 Leider sind diese beiden Arbeiten Klaus Zellers bislang noch nicht im Druck erschie­nen; sie waren aber für die Erarbeitung des vorliegenden Beitrags zugänglich. Ferner liegt von Klaus Zeller eine knappe Darstellung von Hollwecks Leben, Werk und Wirkung in einem 2017 erschienenen Sammelband mit Porträts von 60 Kirchenrechtlern vor.18 In einigen anderen Publikationen wird Holl weck nur kurz berührt. Josef Kürzinger zeichnet in seinem Beitrag zu einem Jubiläums-Band der Eichstätter Hochschule, an der Joseph Hollweck lange gelehrt hat, auch ein knappes Bild des Kirchenrechtlers.19 Wilhelm Imkamp geht in seinem vor rund einem Vier­13 Musselli, L., Il contributo di Joseph Hollweck alla codificazione del diritto penale canonico, in Vismara Missiroli, M. - Musselli, L., Il processo di codificazione del diritto penale canonico (Presentazione di G. Feliciani; Pubblicazioni della università di Pavia. Studi nelle scienze giuri­diche e sociali N.S. 36), Padova 1983. 109-273. 14 Dieni, E., Tradizione «Juscorporalista» e codificazione del matrimonio canonico, Milano 1999. 302-304. Tambasco, D„ Nullum crimen, nulla poena sine lege nella codificazione pio-benedit- tina, in II diritto ecclesiastico 113 (2002) 245-286, hier: 266-268. 15 Fantappiè, C., Chiesa romana e modernità giuridica (wie Anni. 5), 1260 (Register). 16 Zeller, K., Der Eichstätter Kanonist Joseph Hollweck. Stationen eines Gelehrtenlebens (1854- 1926), Diss. lie. iur. can. München 2000 (Manuskript; Signatur der Universitätsbibliothek Mün­chen: 0100/Diss. 516). 17 Zeller, K., Der Eichstätter Kanonist Joseph Hollweck: ein „extremer Papalist“?, Diss. Pont. Univ. Lat.. Rom 2012. 18 Zeller, K., Joseph Hollweck ( 1854-1926), in Thull, Ph. (Hrsg.), 60 Porträts aus dem Kir­chenrecht. Leben und Werk bedeutender Kanonisten, St. Ottilien 2017. 365-375. 19 Kürzinger, J., Qui vobis locati sunt verbum Dei (Hebr 13,7). Bilder und Erinnerungen aus den letzten Jahrzehnten, in 400 Jahre Collegium Willibaldinum Eichstätt (hrsg. von den Professoren der Bischöflichen Phil.-theol. Hochschule Eichstätt), Eichstätt 1964. 278-301, hier: 286-287.

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