Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)
SACRA THEOLOGIA - Géza Kuminetz, Die Dämonenaustreibung (Exorzismus) und ihre Liturgie
60 GÉZA KUMINETZ Das wachsende Dämonisiertsein der Gesellschaft (was die Folge der Verbreitung der der christlichen Weltauffassung streng entgegengesetzten Ansichten ist), sowie der zunehmende Satanismus wird die Aufmerksamkeit der Menschen aber auch der Kirche auf das grosse Geheimnis des Bösen lenken (mysterium iniquitatis), und infolgedessen auf den Weg Christi, der sich dem Bösen wirksam widersetzt hat. Diese Tendenzen werden den Kampf der Kirche gegen das Böse wieder aufwerten, und eine grössere Aufmerksamkeit wird auch seiner aussergewöhnlichen Form, dem Exorzismus gewidmet. Mit dem Exorzismus setzt die Kirche letzten Endes räumlich und zeitlich all das fort, was Jesus im Zusammenhang damit getan hat. Konkreter gesagt ist der Exorzismus die liturgisch-kirchliche Modalität des Feierns des Paschamysteriums Christi in der Kraft des Fleiligen Geistes. Die Garantie des Erfolges von diesem Kampf ist der gut vorbereitete Klerus, der die Gläubigen bei diesem Ringen wirksam animieren kann, beziehungsweise das Flochschätzen des Dienstes des Exorzismus, ausserdem die gründliche Vorbereitung der zukünftigen Exorzisten und ihre Anstellung in die pastorale Arbeit. So wird der Exorzismus wieder zum dauernden und organischen Teil der seelsorgerischen Arbeit.