Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)

IUS CANONICUM - Géza Kuminetz, Erwägungen über die Pornographie - katolisch betrachtet

ERWÄGUNGEN ÜBER DIE PORNOGRAPHIE - KATHOLISCH BETRACHTET 125 Bei dieser Atmosphäre nimmt auch die Pornographie, als eine Möglichkeit des Geschäfts und Konsums des menschlichen Körpers, einen natürlichen Platz ein; sie hat bereits den Anschein, dass sie sozusagen ein Teil des normalen ge­sellschaftlichen Lebens wäre. Ihre Verbreitung wird sogar durch die vom In­ternet gegebene Möglichkeiten, durch die Hoffnung auf einen riesengrossen Profit und durch die Befreiung vom Kontrollieren der staatlichen Behörden beschleunigt.7 * 9 Zu den traurigen Wirkungen der Pornographie ist das Wachstum der Anzahl der Scheidungen aus diesem Grunde zu zählen beziehungsweise die Tatsache, dass der Genuss der Pornographie heute nicht mehr nur ein schlechter Ge­brauch ist, sondern sie hat auch ernsthafte pathologische Folgen. Da ihre Be­nutzung die Persönlichkeit schwer beeinträchtigt, muss sie als einer der gröss­ten gesellschaftlichen Schläge unseres Jahrhunderts betrachtet werden.* Nach den Statistiken verbreitet sich der Genuss der Pornographie wegen des Inter­nets hauptsächlich unter den Halbswüchsigen, und sie (auch die Kinder) begin­nen mit dem Suchen von solchen Internetseiten in einem immer jüngeren Alter. Diese explosionsartige Verbreitung hat vier Hauptcharakteristiken: die leichte Zugänglichkeit, die Billigkeit, die Anonymität (wer diese Webseiten benutzt, bleibt unbekannt) und die Aggressivität (das ist die Verstockheit der Porno­graphieindustrie, die alle Mittel ergreift, damit ihre Dienstleistungen von im­mer mehr Menschen in Anspruch genommen werden können.'' I. Die Natur der menschlichen Sexualität und der Ehe- KATHOLISCH BETRACHTET Die christliche Auffassung der menschlichen Sexualität und der Ehe gründet sich auf zwei Prinzipien: 1) Was Gott getrennt hat, darf der Mensch nicht ver­wechseln und verwirren (das heisst Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen). 2) Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen (das Bundschliessen des Mannes und der Frau in der Ehe). Wir erörtern kurz die Meinungen von drei massgebenden Wissenschaftlern zur christlichen Annäherung der Ehe und darin der Sexualität. Nach Antal Schütz wird die Ehe, richtiger gesagt die eheliche Liebe aus vier Fäden zusam­mengedreht, nämlich aus Sexus, Genos, Eros und Ethos. Nach László Noszlopi hat das Erleben der Sexualität acht Stufen: die Fleischlichkeit oder Sinnlichkeit, die Frigidität, die Prüderie, das Erleben der zauberhaften Kraft der Sexualität, 7 Vgl. Albanese, E., Pornografia e consenso matrimoniale, Roma 2014. 5. s Vgl. Albanese, E., Pornografia e consenso matrimoniale, 6-8. 9 Vgl. Albanese, E., Pornografia e consenso matrimoniale, 22-23.

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