Folia Theologica et Canonica 5. 27/19 (2016)

IUS CANONICUM - Goran Jovicic, Das päpstliche Gesandtschaftswesen während des Zweiten Vatikanischen Konzils

106 GORAN JOVICIC lieh auch die päpstlichen Legaten gemeint. Denn der Papst als Oberhaupt der Katholischen Kirche bedient sich in der Ausübung seines Amtes sowohl der päpstlichen Legaten als auch der Römischen Kurie. Beide Institutionen fungie­ren als seine Vertretungsorgane. (Vgl. can. 265 und can. 267 CIC [1917]) Der kanadische Erzbischof Mauritius (Maurice) Baudoux von St. Boniface, Manitoba, schrieb im Hinblick auf die Vollmachten der Bischöfe: „Diese Entwürfe haben im Licht meiner allgemeinen Anmerkungen noch keinen Sinn. Die Aufgaben der Dikasterien selbst müssen noch einmal überprüft und de­ren Vollmachten klarer bestimmt werden. In der Rechtslegung müssten einige Vollmachten, die den Nuntien oder den Apostolischen Delegaten übertragen sind, gleichsam den Vollmachten zugerechnet werden, die den Bischöfen zukommen.“8 Erzbischof Paulus (Paul) Dalmais aus dem afrikanischen Tschad gab folgende schriftliche Stellungnahme ab: „Die Gewohnheit, für bestimmte schwerwiegende Vollmachten, von denen hier die Rede ist, Rekurs an die Römischen Kongregationen einzulegen, wird so geän­dert, dass es in den genannten Fällen genügt, die Apostolischen Nuntien oder De­legaten anzugehen. Dazu möchte ich sagen: Diese Änderung im Einlegen von Re­kursen scheint mir nicht immer praktisch oder opportun zu sein. Die Erfahrung, welch große Schwierigkeiten es mit sich bringt, auf dem Luftpostweg mit meinem eigenen Apostolischen Delegaten zu kommunizieren, beweist, dass ein Rekurs nach Rom viel leichter und schneller ist als ein Rekurs nach Lagos (wo die Resi­denz S.E. des Apostolischen Delegaten ist). Wenn die Schemata dieses Konzils über die Apostolische Delegation in Lagos geschickt worden sind, haben sie uns später erreicht, aber vor der ersten Sitzung sind sie einmal überhaupt bei uns nicht angekommen. Falls sie direkt von Rom geschickt worden wären, wären sie alle rechtzeitig bei uns da gewesen. Ich frage, was dieser Rekurs Modus an die Delega­ten bedeuten soll und was in dieser Sache deren Jurisdiktion ist.“9 potestate. Haec potestas autem, suprema cum sit, non est absoluta, ¡. e. non sine diversimodis Ii­­mitationibus (...) Insuper, sicut infallibilitas Summi Pontificis ita eius suprema potestas perso­nae Romani Pontificis inhaeret, nec cum aliis communicari potest. Ex his omnibus patet Roma­no Pontifici multorum adiutorium opus esse qui cum eo et sub eo Ecclesiam ut pastores regant. (...) qui opinantur Curarti Románam, praesertim sicuti nunc constituta est, non esse instrumen­tum aptius quod leges condat et summa in Ecclesia gaudea potestate iudiciali, sicut de facto in pluribus nunc est (...)“ AS II. 4, S. 449-451. 8 „Haec lineae, in lumine adnotationum mearum generalium nullum sensum iam retinent. Ipsae partes dicasteriorum iterum examinandae et potestates eorum definitius determinandae sunt. In iure condendo, complures facultates concessae Nuntiis aut Delegatis Apostolicis, agnoscerentur tamquam annumerandae inter potestates episcopis proprias.“ ASH. 4 S. 836-837. 9 „Consuetudo reccurendi ad Congregationes Romanas pro aliquibus gravioribus facultatibus de quibus hie agitur, sic mutatur ut in casibus praedictis ad Nuntios seu Delegatos apostólicos re-

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