Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)

SACRA THEOLOGIA - Géza Kuminetz, Die Rolle des sakralen Ortes und der sakralen Gemeinschaft in der Pastoration

DIE ROLLE DES SAKRALEN ORTES UND DER SAKRALEN GEMEINSCHAFT... 39 Heiligen zu weihen wünschen. In dieser Mitteilung steht, dass in den Diözesen, in deren Kalender auch die Namen der Seligen gesetzlich aufgenommen sind, der Diözesanbischof die Kirche zu Ehre des genannten Seligen auch ohne Zu­stimmung des Heiligen Stuhls weihen oder segnen darf.54 * * * * 59 Der Titel der Kirche wird im allgemeinen bei der Grundsteinlegung bestimmt, der nach der Kirchen­weihe nicht mehr geändert werden kann (der Name der Pfarrei darf jedoch ge­ändert werden). Wenn die Kirche geweiht worden ist, darf der Titel der Kirche nur mit der Zustimmung des Heiligen Stuhls geändert werden. Falls die Kirche jedoch nur gesegnet worden ist, ist die Veränderung mit der Genehmigung des Diözesanbischofs möglich.6" Der Veränderung des Titels soll der Diözesanbi­schof nur dann zustimmen, wenn er alles gründlich erwägt hat und ein schwerer Grund besteht.61 Der Titel bezeichnet zur gleichen Zeit auch den Patron der Kir­che (im allgemeinen wird ein Heiliger gewählt, aber es ist nicht verboten, auch mehrere Heilige zu wählen, wenn sie im Kalendar zusammen erwähnt sind).62 Der Canon spricht ausdrücklich über die Unveränderbarkeit des Titels der ge­weihten Kirche, so verordnet er nicht über die Veränderbarkeit des Titels der bloss gesegneten Kirche. Theoretisch bieten sich zwei Auslegungsmöglich­keiten: Entweder ist die Analogie auch für die geweihte Kirche und für die ge­weihte Kapelle gültig, oder es gilt das Prinzip der Freiheit. Oben haben wir je­doch gesehen, dass nicht das Prinzip der Analogie sondern das der Freiheit im Sinne der geltenden Rechtsnormen angewendet werden muss. Es ist allgemein bekannt, dass nach der Weihe der Kirche ein Dokument über das Stattfinden der Weihe zu fertigen ist. Die Verfasser diskutieren dar­über, welche Rechtsnatur dieses Dokument hat, ob es nämlich einen beweisen­den oder für die Weihe einen konstitutiven Charakter hat. Begründeter scheint die Meinung zu sein, nach der das von der Weihe gefertigte Dokument (als kirchliche Urkunde) eher von beweisendem Charakter ist,weil es der weihende Ritus, die weihende Liturgie selbst ist, die die Weihe zustande bringt.63 Die Weihe der Kirche muss jedes Jahr gefeiert werden. In diesen Tagen kann in den basilica minor, in den Kathedralen, in den Conkathedralen (Mitkathed­ralen), an den Wallfahrtsorten und in den Pfarrkirchen vollkommenen Ablass erlangen.64 Bezüglich des Titels der Kirche ist es ferner zu erwähnen, dass dieser Titel nicht unbedingt mit dem Namen einer Pfarrei gleich ist, die den Patron der 54 Vgl. Malecha, P„ Dedicazione e benedizione di una chiesa, 527, und Mosconi, M., Chiesa e chiese, 267. 60 Vgl. Malecha, P., Dedicazione e benedizione di una chiesa, 528. 61 Vgl. Mosconi, M., Chiesa e chiese, 266. 62 Vgl. Malecha. P., Dedicazione e benedizione di una chiesa, 527. 63 Vgl. Amenta, P., De titulo ecclesiarum de quo in can. 1218, 103. 64 Vgl. Malecha, P., Dedicazione e benedizione di una chiesa, 528.

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