Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)
SACRA THEOLOGIA - Mihály Kránitz, Das Evangelium der Vielfalt der Kulturenzukommen lassen
18 MIHÁLY KRANITZ ist der Dialog sehr wichtig, von dem Papst Paul VI. in seiner Enzyklika Ecclesiali! suam gesprochen hat, denn Gottes Plan umarmt die ganze Menschheit und der Dialog des Heils verläuft auf verschiedenen Stufen.27 28 Papst Johannes Paul II. hat die Förderung der christlichen Kultur verwirklicht und Papst Benedikt XVI. hat sie fortgesetzt, wenn sie sich mit den Vertretern der Kunst und Kultur getroffen haben und die Notwendigkeit der geistigen und spirituellen Bereicherung der Person, die mit dem Wesen des Menschen verbunden sowie in den Gegebenheiten der Kunst, der Tradition und der Kultur verborgen ist, von der Seite des Glaubens darstellten. Im Jahre 2005 hat die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft in einem getrennten Dokument, in der Publikation mit dem Titel Das Werden der Europäischen Union und die Verantwortung der Katholiken28 die Bestrebung formuliert, wie man als Christ und als Katholik zusammen mit den Leitern der Union ein solches Europa bauen könnte, dessen betonter und tätiger Teil die katholische Kirche selbst ist. Der Schlüssel zur wirklichen Entwicklung ist die Vernunft - weist Benedikt XVI. hin -, die die Vollständigkeit des Wesens der Person zu erwägen vermag, denn sogar eine auch neutral scheinende Handlung des Menschen bleibt menschlich, und das ist auch mit einer moralischen Verantwortung verbunden.29 Papst Franziskus weist darauf hin. dass „mehr als im Atheismus heute für uns die Herausforderung darin besteht, in angemessener Weise auf den Durst vieler Menschen nach Gott zu antworten.3" Die Kultur, die auf eminente Weise menschlich ist, trägt dieselbe Verantwortung wie die Äußerung des Glaubens und der Moral. Der derzeitige Irrtum von Europa besteht darin, dass es eine Einheit ohne Identität verwirklichen will. Hier ist der Leitgedanke die folgende: die Ehre der Person ganz bis zum Verwerfen der moralischen Grenzen sowohl auf dem Gebiet der Familie als auch im Bereich der Bioethik oder der wissenschaftlichen Forschung.31 Die Christen dürfen gegenüber den negativen Erscheinungen 27 Paulus VI, Enc. Ecclesiam suam (6 aug. 1964) 72, in Az egyház küldött. VI. Pál pápa apostoli műve [Mich hat die Kirche gesandt. Das apostolische Werk von Papst Paul XVI.] (red. KrAnitz, M.), Budapest 2009. 28 Das Dokument von COMECE The Evolution of the European Union and the Responsibility of Catholics (2005), vgl. http://www.comece.eu/dl/NsloJKJOmKoJqx4KJK/20050509DEVE- NIR_EN.pdf. 29 Vgl. Benedictus XVI, Enc. Caritas in verdate, 70. 30 Vgl. Franciscus, Exhort. Ap. Evangelii gaudium, 89. 31 Vgl. Pera, M., Perché dobbiamo dirci cristiani. Il liberalismo, l’Europa, l’etica, con una lettera di Benedetto XVI, Mondadori, Milano 2008. Siehe noch: de Bertolis, O., Dobbiamo dirci cristiani?, in La Civiltà Cattolica (20 Giugno 2009) II. 574-586. Die rechtliche Genehmigung der Euthanasie betrifft mehrere europäische Länder. Die Niederlande haben das im Jahre 2001, Belgium 2002 und Luxemburg 2009 ermöglicht. Darüber siehe: Doublet, Y.-M., Une communauté de vies des législations sur la fin de vie en Europe, in Études (Avril 2012), 471 —482.