Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)
SACRA THEOLOGIA - Mihály Kránitz, Das Evangelium der Vielfalt der Kulturenzukommen lassen
DAS EVANGELIUM DER VIELFALT DER KULTUREN ZUKOMMEN LASSEN 19 nicht untätig sein. In der heutigen Welt gibt es viele und unterschiedliche Aeropage. Diese sind die Bereiche der Zivilisation, der Kultur, de Politik und der Wirtschaft.32 Es scheint so: je mehr sich Europa von seinen christlichen Wurzeln lossagt, um so mehr wird er zum Missionsgebiet in der Gestalt unterschiedlichster Rreopage” ,33 Die Christen als die Menschen des Glaubens müssen auf diesen Gebieten da sein, damit auch die irdische Heimat durch die göttliche Gnade durchdrungen ist, die der neuen Generation ein sinnvolles Ziel, eine geregelte Form, zur gleichen Zeit auch Hoffnung und Zukunft gibt. Papst Franziskus weist darauf hin, dass „der einzige Weg besteht darin zu lernen, den Mitmenschen in der rechten Haltung zu begegnen”.34 Im ökumenischen Bereich galt das 4. Europäische Katholisch-Orthodoxe Forum als ein wichtiger Fortschritt, das in Minsk zwischen 2-4 Juni 2014 mit dem Titel , Religion und kulturelle Vielfalt - Herausforderungenfür die christlichen Kirchen in Europa” stattgefunden wurde.35 Von demselben haben Papst Franziskus und Patriarch Kirill in ihrer gemeinsamen Erklärung am 12. Februar 2016 auf dem Flughafen von Havanna gezeugt.36 Die spirituelle und kulturelle Erneuerung, die nicht anderes ist, als die neue Evangelisation, wird „von zentralen Kirchen und Basiskirchen” ausstrahlen.37 Solche spirituellen Zentren der Erneuerung waren früher die Kloster, heute kann diese Aufgabe jedoch auch durch solche zentralen Pfarreien erfüllt werden, in denen das Glaubensleben lebendig ist.38 Die Wirkung der Schicksalsschläge des 20. Jahrhunderts ist in den Werken des Geistes bis zum heutigen Tag zu spüren, und als ob der Mensch von heute keine Lust hätte, etwas „Schönes” zu schaffen. Es gibt natürlich Schöpfer und es gibt auch gute Werke, aber die religiöse Neutralität ist in einem viel größerem Masse vorhanden, die viele Menschen bewegt so zu leben, als ob es Gott nicht gäbe (etsi Deus non daretur) oder sich mit der Wahrheit oder den moralischen Pflichten zu begnügen. Die Kultur beginnt eigentlich dort, wo wir beantworten, wer und was der Mensch ist. 32 Vgl. Iohannes Paulus II, Litt. Ap. Tertio millennio adveniente {10 nov. 1994), 57. 33 Ebd. Siehe noch die Rede von Papst Franziskus von Straßburg im Europäischen Parlament am 27. November 2014, wo er eine wirkliche Anthropologie in einer Welt mit mehr Zentren betrieben hat. Joblin, J., Christianisme et société civile, in Gregorianum 96/3 (2015) 588. 34 Franciscus, Exhort. Ap. Evangelii gaudium, 91. 35 Vgl. https://www.patriarchate.Org/dialogue-with-the-roman-catholic-church/-/asset_publisher/ jSr7xbXp3kBW/content/menyma-d-phoroum-romaiokatholikon-kai-orthodoxon-en-europei- minsk-leukorossia-2-6-iouniou-2014?_101_INSTANCE_jSr7xbXp3kBW_languageId=en_US 36 Vgl. http://en.radiovaticana.va/news/2016/02/12/joint_declaration_of_pope_francis_and_patri- archjdril 1/1208117 37 Vgl. Kasper, W. - Deckers, D., A hit szívverése [Wo das Herz des Glaubens schlägt. Die Erfahrung eines Lebens], Budapest 2009. 150-152. 38 Ebd. 150