Folia Theologica et Canonica 4. 26/18 (2015)

SACRA THEOLOGIA - Mihály Kránitz, Das Evangelium der Vielfalt der Kulturenzukommen lassen

DAS EVANGELIUM DER VIELFALT DER KULTUREN ZUKOMMEN LASSEN 17 als eine fundamentale Motivationsanregung ist, welche die die menschliche Person in die Höhe hebende neue Bildung sucht, befragt, verfasst, gestaltet, be­schreibt und aufbaut. Das Zweite Vatikanische Konzil stellte das gesellschaftliche (und politische) Engagement für die Laien als eine konkrete Aufgabe. Hier muss man auf fest­gesetzte Grundsätze bauen, von denen der erste ist, dass ein jeder das Recht zur der Würde des Menschen entsprechenden menschlichen und bürgerlichen Kul­tur ohne eine rassische, geschechtliche, nationale oder religiöse Unterscheidung haben kann.21 Das vor fünfzig Jahren begonnene Konzil hat sein Rufwort der Annäherung an die Welt und an deren Kultur im Ausdruck aggiornamento auf glückliche Weise gefunden.22 In einem seiner letzten Schreiben stellt Papst Johannes Paul II. dar, dass es das Christentum war, das für Europa eine Form gegeben hat. Darum ist Europa nicht so sehr ein geographischer Ort wie eher „ein kultureller und geschichtli­cher Begriff, der imstande war, Völker einheitlich zu machen”.23 Die Kirche betrachtet Europa so, als eines, das ein Umwälzungsprozess erlebt. Nach Papst Johannes Paul II. hat Europa die Aufgabe, in der Unterschiedlichkeit das neue Modell der Einheit, eine Gemeinschaft der versöhnten Nationen zu schaffen.24 Europa muss die grundlegenden Werte des Christentums wieder erwerben, und diese sind die folgenden: die übernatürliche Würde der Person, die Vernunft, die Demokratie, der Rechtsstaat und der Wert des Unterschieds zwischen der Politik und der Religion.25 Papst Johannes Paul II. legt nahezu seine Glaubens­bekenntnis dar, wenn er so äußert: „Wenn man „Europa” sagt, soll das „Öff­nung" heissen”.26 V. Die bewusste christliche Gestaltung der Kultur Die Kirche und Europa muss die Kultur mit der Kraft des Glaubens aufbauen. Wir müssen unsere Möglichkeiten, Kräfte und unsere Mittel ermessen. Wie der alte Ikonenmaler, müssen wir auch beten und fasten sowie Opfer bringen. Wir müssen die Fähigkeit und den Talent wahmehmen und helfen. Und alles - um die Hilfe des Heiligen Geistes bittend - mit dem Glauben durchdringen. Hier 21 Gaudium et spes, 60. 22 Vgl. Angelini, G., L’aggiornamento: suggestioni e problemi di una formula fortunata, in Teo­logia (Rivista della Facoltà Teologica dellTtalia Settentrionale) 37/3 (2012) 361-382. 23 Iohannes Paulus II, Exhort. Ap. Ecclesia in Europa (28 iun. 2003) 108. Darüber ausführlich siehe: Conseil Pontifical de la Culture, Donner une âme à l’Europe. Mission et responsabi­lité des Églises, Vienne-Paris 2007. 24 Vgl. Iohannes Paulus II, Exhort. Ap. Ecclesia in Europa, 109. 25 Vgl. Iohannes Paulus II, Exhort. Ap. Ecclesia in Europa, 109. Senior, J., The Restauration of Christian Culture, Ignatius Press, Virginia 2008. 16 Vgl. Iohannes Paulus II, Exhort. Ap. Ecclesia in Europa, 111.

Next

/
Oldalképek
Tartalom