Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

zifisch unterschiedlichen Gewebsschädigungen. Die pathologischen Veränderungen hei einem Befall mit Eimeria media sind im Dickdarm, in erster Linie im Blinddarm, lokali­siert. Die anderen darmbewohnenden Kokzidien siedeln sich vor­zugsweise im Dünndarm, hauptsächlich in seiner zweiten Hälfte, an. Je nach Stärke des Befalls sind Kapillarblutungen,hämorrha­gische Entzündungen, Darmwandverdickerungen und weisslichgraue Auflagerungen, die aus den zugrunde gegangenen, abgestossenen Epithelzellen und den verschiedenen endogenen Stadien der Kok­zidien bestehen, zu finden. Eine massenhafte intra- aber auch subepitheliale Ansiedlung von Kokzidien im Darm zieht immer schwere klinische Erkrankungen nach sich. Verdauungsstörungen, wie Aufblähen, schlechte Fut­terverwertung, Durchfall, aber auch Verstopfung können sich als Folgen der durch die EpithelSchädigungen gestörter biologischer Punktion einstellen. Dazu kommt die Gefahr einer sekundären In­fektion der in ihrer Integrität gestörten Darmmukosa durch Bak­terien oder Viren. Weitere Schädigungen - können durch die im Darm stets anwesenden, jetzt aber vermehrt und leichter reso­bierbaren toxischen Stoffwechselprodukte hervorgerufen werden. Gegen einen Befall mit Darmkokzidien bildet sich nur langsam eine Widerstandsfähigkeit aus. Eine Ursache dieser langsamen Bildung ist wohl die, dass der Darm gegen die Kokzidien eine geringere immunisierende Fähigkeit besitzt als die Leber. Die Immunität ist spezifisch. Es gibt keine Kreuzimmunität, sodass die gegen eine Art entwickelte Widerstandsfähigkeit gegen einen Befall mit einer anderen Art unwirksam ist. Dies spielt bei der Bekämpfung insofern eine gewisse Rolle, als normalerweise in unseren Kaninchenbeständen von den etwa zehn verschiedenen Darmkokzidienarten nur etwa 4-6 Arten vorkommen, wir aber nie ganz sicher sein können, ob nicht weitere Arten in den Bestand eingeschleppt werden und die dagegen noch nicht immunen Tiere befallen.

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