Dr. Kassai Tibor szerk.: Parasitologia Hungarica 2. (Budapest, 1969)

Die klinischen Erscheinungen der Kokzidiosen sind nicht charak­teristisch. Zwar sind Mattigkeit, Aufblähen, Durchfall oder Verstopfung geeignet, den Verdacht frühzeitig auf eine Kokzi­diose zu lenken, jedoch können diese Erscheinungen z.B. "bei der Leberkokzidiose auch ganz fehlen, oder so gering sein, dass sie leicht übersehen werden können und es zu „überraschenden" To­desfällen kommt. Die Diagnose subakuter oder chronischer Kokzidiosen ist durch den Nachweis von Oocysten im Kot möglich. In einigen Fällen der Leberkokzidiose können wir die vergrösserte Leber palpieren oder bei sehr guter Beleuchtung durch die rasierte Haut hin­durchschimmern sehen. Aus der Zahl der ausgeschiedenen Oocys­ten kann aber, selbst bei wiederholter Untersuchung, nur sehr grob auf den Schweregrad der Infektion geschlossen werden. Dem Rahmen eines Grundsatzreferates entsprechend habe ich mit den oben Angeführten nur die wichtigsten Charakteristiken und Bedeutungen der Kokzidiosen erwähnt. Von einer vollen Kenntnis sämtlicher Krankheitsvorgänge und -Faktoren sind wir noch weit entfernt. Sehr viele Spezialgebie­te, die Verbreitung und Entwicklung der einzelnen Arten, ihre Pathogenität und klinischen Erscheinungsbilder und damit ihre wirtschaftliche Bedeutung, ihr Synergismus und ihre Wirkung als Wegbereiter für andere Erkrankungen und nicht zuletzt die durch sie ausgelösten Immunitätserscheinungen warten noch auf einge­hendere Untersuchung, da man sich ohne ihre genaue Kenntnis ei­ne planmässige Bekämpfung der Kaninchenkokzidiosen nicht vor­stellen kann. Die Suche nach einem die Oocysten sicher abtötenden, die Kanin­chen aber nicht schädigenden Desinfektionsmittel muss weiterge­hen. Neben der Erarbeitung eines Behandlung s schema s zur Vorbeuge und Therapie der Kokzidiosen mit der bisher als wirksam erkannten

Next

/
Oldalképek
Tartalom