AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1979. Budapest (1981)
III. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - Nemeskéri Erika: Cholnoky László pályája - László Cholnoky's Laufbahn 1879-1929
LÁSZLÓ CHOLNOKY'S LAUFBAHN 1879—1929 E. NEMESKÉRI László Cholnoky's Wirken begann um die Jahrhundertwende. Am Anfang war er Staatsbahnbeamter, dann wechselte er seinen Beruf und versuchte als Journalist seinen Unterhalt zu bestreiten. In den ersten zehn Jahren seiner Tätigkeit veröffentlichte er seine Feuilletons und Novellen in 15 Presseorganen, von denen die bedeutenderen der „Magyar Géniusz" ( = Ungarischer Genius), „Nyugat" ( = Westen), „Az Újság" (= Die Zeitung) usw. waren. Seine ersten schriftstellerischen Erfolge erreichte er mit seinen längeren Erzählungen „Bertalan éjszakája" ( = Bartholomäusnacht) und „Prikk mennyei útja" ( = Der Weg von Prikk in den Himmel), die in der Zeitschrift „Nyugat" erschienen sind. Sein erster Band mit dem Titel „Bertalan éjszakája" erschien von Aladár Schöpflin, dem Kritiker der Zeitschrift „Nyugat" begrüsst im Jahre 1918. 1919 veröffentlichte er seinen Roman Piroska, dann im Jahre 1921 den nächsten mit dem Titel „Régi ismerős" ( — Alter Bekannte). Sie erhalten reichlich selbstbiographische Motive, und sein Tagebuch bezeugt, dass er selbst der Held beider Romane ist. Das empfindliche Nervensystem von Cholnoky, auch durch den Alkohol angegriffen, wurde von den Ernährungssorgen aufgerieben, auch seine schriftstellerische Invention versiegte bis zur Mitte der zwanziger Jahren. 1925 stellte er die Liste seiner Publikationen zusammen, welche bezeugt, dass er für 89 verschiedene Presseorgane arbeitete. Dieses literarische Tagebuch enthüllt mit einer peinlichen Aufrichtigkeit seine Slebstplagisierung. Diese Selbstplagisierung ist von zwei verschiedenen Arten. In seiner frühren Periode bedeutet sie eine schriftstellerische Methode, wobei die verschiedene Möglichkeiten desselben Themas entfaltet werden, später wird sie zum existentiellen Zwang. Im Frühjahr 1929 flüchtet der Schriftsteller vor seinen unerträglichen Sorgen in den Selbstmord. Aus seinem in der Handschriftenabteilung der Széchényi Nationalbibliothek aufbewahrten Nachlass, aus den Briefen, aus seinem fragmentarischen Tagebuch und der selbstbiographischen Zügen seiner Werke konnte eine eingehendere Biographie — als sie bisher bekannt war — des von so tragischen Schicksal belasteten Schriftstellers rekonstruiert werden. 634