AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1979. Budapest (1981)
II. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - Jügelt, Karl-Heinz: Die Gründung der ungarischen Nationalbibliothek im Spiegel der „Allgemeinen Literatur-Zeitung"
europäischen gelehrten Welt im wesentlichen von ungarländischen Mitarbeitern der ALZ geprägte Züge trug. 12 Als Rezensent und Korrespondent der ALZ hat sich Engel mehrfach auch mit der Frage der Schaffung einer ungarischen Nationalbibliothek beschäftigt. Bereits in der 1798 abgedruckten Rezension des 1. Bandes der Sammlung kleiner ungarischer Quellenschriftsteller Scriptores Rerum Hungaricarum minores von Márton György Kovachich (Buda u. Pest 1798) hebt Engel in Verbindung mit dem Untertitel des Werkes Grammatophylacium Széchényianum Instituti Historico-Diplomatici die Unterstützung des Unternehmens von Kovachich zur weiteren Sammlung und Herausgabe bisher unbekannter Urkunden zur ungarischen Geschichte sowie die Unterstützung vieler Gelehrter durch den Grafen Ferenc Széchényi hervor. „Auch hat dieser Graf . . . die rühmlich und des Dankes aller Vaterlandsfreunde würdige Zusage gethan, dass auch andere Gelehrte, die sich zu Zinkendorf im Oedenburger Comitate einige Zeit hindurch aufhalten wollen, daselbst gastfrey aufgenommen werden sollen um Einsicht von diesen Handschriften nehmen, und Gebrauch davon machen zu können. Gleichzeitig unterstützt Engel (,,... indem wir diesen Wünschen aufrichtig beystimmen . . .") die Forderung Kovachichs nach der Errichtung einer ungarischen Nationalbibliothek. 13 Es ist bekannt, daß auch Engel selbst zu den Gelehrten gehörte, die von Széchényi's Gastfreundschaft Gebrauch machen konnten, um die Büchersammlung, vor allem aber die Handschriftensammlung zu benutzen. 14 Seinen Dank stattete er in der Vorrede zu dem 1803 veröffentlichten 1. Supplementband zum Katalog der Széchényi-Bibliothek 15 ab. ,,Bündig beweist er in derselben — wie Wielands in Weimar erscheinender Neuer Teutscher Merkur 1804 bemerkt — die Pflicht der Vaterlandsliebe und zeigt durch mehrere Beispiele, daß die Ausübung derselben auch in Ungarn nicht selten sey. Als einen vorzüglichen Beweis davon, stellt er mit Recht die Errichtung der Ungarischen Reichsbibliothek in Pesth auf, „die wir dem reinen Patriotismus des Grafen Franz Szécsényi verdanken." 16 Anfang Juli 1802 war Széchényi von der Kanzlei davon in Kenntnis gesetzt worden, daß König Franz I. mit Datum vom 23. Juni 1802 das Geschenk Széchényi's an die ungarische Nation akzeptiert hatte. Nach Meinung der ungarischen Forschung veranlaßte Széchényi erst daraufhin den Versand der drei ersten Katalogbände. 17 Die einzige bisher von der ungarischen Fachbibliographie erfaßte, in Ungarn erschienene Rezension des Kataloges spricht auch davon, daß das Werk ,,nur erst in der Mitte des gegenwärtigen Jahres zum Vorschein kam." 18 12. Jügelt (Anm. 9)'S. 77-81. 13. Allgemeine Literatur-Zeitung. 1798. III. 625 — 636. 14. Vgl. Anm. 2. 15. Catalogus Biblioihecae Széchényiano-Regnicolaris supplementum I. Scriptores Hungaros et Herum Hungaricarum typis editos complectens. A — Z. Posonii 1803. XXXII, 646 S. 16. Der Neue Teutsche Merkur. Weimar. 1804. Bd. 2. S. 168-169. 17. Kókay (Anm. 5) S. 273. 18. Zeitschrift von und für Ungern. Pest Bd. 2. 1802. S. 334. — Die einschlägige Fachbibliographie: A magyar irodalom bibliográfiája. Budapest 1972 erfaßt nur diese Rezension. Ill