AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)
III. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - Németh S. Katalin: Széchényi Ferenc négy kiadatlan levele Gruber Károly Antalhoz
Wohledelgeborner ! Mit der aufrichtigsten Theilnahme an dero Schicksal erwidre ich dies Wünsche, die Sie mir zum Neu(n)jahr zu äussern beliebten; Nur bedauere ich, dass mein Wirkungskreis zu eingeschrenkt seye, um das ebenversicherte durch Beweise auch bestättigen zu können. Schön und nützlich wäre freilich dies Geschichte der ungarischen Poesie, aber ich zweifle daran, ob die in ihren Briefe angemerkte Bücher dazu eine hinlängliche oder auch nur befriedigende Weisung geben könnten. — Unsere älteste Poesien waren Volkslieder, welche Leider! verloren gegangen sind, und ich glaube nicht, das man selbst in 16ten Jahrhunderte einige Beweise auffinden könnte. — Die SpÖtern sind zu neu, und zu bekant, aber dass sie die Beschreibung eines Denkers erforderten. Ausser diesem finde ich die grösste Beschwörlichkeit in die Beurtheilung, und Bestimmung der Sprache selbst, die nicht nur mit jeden Jahrhunderte in der Schreibart änderte, sondern auch jetzt noch eines allgemein befriedigende Sprache und Wörter-Buch bedarf. — Mein Gedanke wäre also auch eine kleine Weile mit Aufsuchung der nötigen Hilfsmittel zuzubringen. Ich will auch hier dem Rath einiger Gelehrten erbitten um ihre Meinung bey ersten Gelegenheit an demselben überschreiben. Nur bitte ich es nicht übel zu nehmen, wenn ich mit meiner schwache Augen wegen einer fremden Hand bediene. Mit wahrer Hochachtung habe ich die Ehre zu sein Euer Wohledelgeborner ergebenster Diener Fr[anz] Gr[af] v[on] Széchényi Pest, 22. lobris 803. Wohl Edel Gebohrner! Hingebend der gefälligen Theilnahme, die Sie an meiner kleinen Literarischen Unternehmung äusserten, glaube ich Ihnen nicht ungelegen zu fallen, wan[n] ich Ihnen die Auftheilung der ersten Suplements das im vorigen Jahre bekannt gewordenen Bücher Catalogs anvertrauen. H[err] v[on] Tibolth wird Ihnen die Nahmen derjenigen mittelst beilägen zu diesem Weise andeuten, denen ich das gedachte Suplement, samt dessen Repertorio zu verehren beschlossen habe. Von jedem der versenkenden belieben Sie eine kleine schriftliche Versicherung abzunehmen, u[nd] mir selbe hieher zu senden, damit ich es vormerken kenn[n]e, wer? u[nd] durch wen? gedachte Suplemente bereits empfangen habe. — Auch jene sind hievon nicht ausgenom[m]en, die nebst dem Suplement u[nd] Repertorio noch (ein Schreiben v[on] mir) die, hier beigeschlossene Weise zu empfangen haben werden. — Alle sinnd ausserdiesem um Vergeben zu bitten da ich mehr gedachte Suplemente nur brochist schicke, da ich den Form u[nd] die Farbe der Einbänder der Cataloge vergessen habe. — Nebst einen aufrichtigen Dank für die Mühe die sich Euer Edel Gebohren geben werden, will ich auch die Kosten mit Frauden erlegen, die deroselben bey der Auftheilung meiner Suplemente haben werden. Mit wahrer Hochachtung habe ich die ehre zu sein. Euer Wohl edel Geborn! Untertäniger D[iene]r Fr[anz] Gr[af ] v[on] Széchényi H[errn] Carl v[on] Grueber — Secretaire] bey S[on] Excellence] d[em] G[rafen] Jos[eph] v[on] Batthány A Monsieur Pest Monsieur de Gruber de Gruben fels Secretair chez S[on] E[xcellence] Joseph le Comte de Batthány a Vienne Pest 21. Feb. 804. 279