AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)
III. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - Berlász Jenő: Széchényi Ferenc kéziratgyűjteménye. A Miller-féle katalógus feltárása - Die Handschriftensammlung des Ferenc Grafen von Széchényi. Der „Miller-Katalog". Eine Analyse
Végső soron megállapítható: SZÉCHÉNYI Ferenc azáltal, hogy összegyűjtötte és megmentette az elkallódástól a 18. század, sőt részben az előző századok jelentős mennyiségű írott művelődés- és politikai történeti forrásanyagát, eléggé föl nem becsülhető szolgálatot tett és tesz mind a mai napig a hungarológiai kutatásnak. DIE HANDSCHRIFTENSAMMLUNG DES FERENC GRAFEN VON SZÉCHÉNYI DER „MILLER-KATALOG." EINE ANALYSE J. BERLÁSZ 1. Als Ferenc Graf von SZÉCHÉNYI im Jahre 1802 seine Bibliothek dem ungarischen Vaterland schenkte, aus der sich die heutige Nationalbibliothek entstand, umfasste diese nicht nur Bücher im engen Sinne, sondern auch andere Spezialsammlungen : Manuskripte und Dokumente, Landkarten und Stiche, Wappenzeichungen und Medaillen. Die wichtigste dieser Sammlungen war die vereinigte Manuskripten- und Dokumentensammlung. Die Bedeutung derselben wurde bereits vom Begründer erkannt, der in den Jahren 1814—15 einen dreibändigen Katalog der Bestände der Bibliothek veröffentlichen Hess : Catalogus manuscriptorum Bibliothecae Nationalis HungaricaeSzéchényiano-Regnicolaris. Vol. I — III. Sopronii, 1814—1815. Die Zusammenstellung des Katalogs war das Werk von Jakob Ferdinand MILLER, dem ersten Kustos der Széchényi Nationalbibliothek, der sich nicht nur als Historiograph, sondern auch als bedeutender Fachmann des Bibliothekwesens und der Bibliothekstechnik verdient gemacht hat. Der Katalog ist ein Beweis seines Könnens im Hinblick auf die Systematik, auf die Akribie der Methode der Katalogisierung, besonders aber durch die darin veröffentlichte Dissertation. 2. Diese Dissertatio critica de collectionibus manuscriptorum et eorundem usu et utilitate berichtet auf 63 Seiten, in 20 Kapiteln mit europäischem Ausblick die Geschichte der Sammlung von Handschriften in Ungarn von König MATTHIAS CORVINTTS (1458—1490) bis auf seine eigene Zeit. Darauf folgt die Aufzählung jener öffentlichen oder halböffentlichen Bibliotheken von Körperschaften und Privatpersonen, in deren Besitz sich um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert reiches handschriftliches Material befunden hat. Endlich erläutert er im allgemeinen das Wissenswerte über das Sammeln von Handschriften und die wissenschaftliche Auswertbarkeit der Manuskripte. 3. Der eigentliche Katalog stellt sich folgendermassen dar: in alphabetischer Ordnung umfasst Bd. I. die Buchstaben A-C, Bd. II. D-M, Bd. III. N-Z. Das allgemeine Katalogisierungsschema ist : Autor — Titel — Format — Seitenzahl — Charakter — eventuelle Edition. Dieses Schema ist in allen Details sorgfältig ausgearbeitet. Wenn es sich um einen Handschriftenband aus mehreren kleinen Stücken handelt, wird die Titelaufnahme von einer ausführlichen, in petit gedruckten Erläuterung begleitet. Trotzdem weist der Katalog einige Mängel auf. Die Titelaufnahmen sind nicht numeriert und es fehlt bei diesem riesigen Material der Namen-, Sach- und Fachregister. 4—5. Erst jetzt, nach 150 Jahren wurde die statistische Würdigung und Analyse dieser grösstenteils käuflich erworbenen Sammlung mit Hilfe des MiLLBR-Katalogs 198 s