AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1978. Budapest (1980)
III. Az OSZK gyűjteményeiből és történetéből - Berlász Jenő: Széchényi Ferenc kéziratgyűjteménye. A Miller-féle katalógus feltárása - Die Handschriftensammlung des Ferenc Grafen von Széchényi. Der „Miller-Katalog". Eine Analyse
unternommen. Der Anlass dazu war die laufende Bearbeitung der Geschichte der Széchényi Nationalbibliothek. Die Ergebnisse der Ermittlungen werden in Tabellen mitgeteilt. Hier sind die wichtigsten Informationen : a) Der Katalog enthält insgesamt 1151 Titelbeschreibungen; die Zahl der registrierten Bände beläuft sich auf 1341. b) 74% dieser Bestände machten die eigentlichen Handschriften (manuscripta seu opera) aus, 26% die Aktenkopien. c) Die Entstehungszeit der eigentlichen Manuskripte ist für 90,6% — also die Hauptmasse der Sammlung — das 18. Jahrhundert, nur 3,6% der Bestände stammen aus dem 17., 1,1% aus dem 16., und 0,3% aus dem 15. Jahrhundert. d) Die chronologische Verteilung der Aktenkopien war ähnlich: zu 95,4% stammen die Bestände aus dem 18., 3% aus dem 17., 1,6% aus dem 16., und 0,3% aus dem 15. Jahrhundert. e) Sprachlich waren 76% des ganzen Bestandes lateinisch, 11,8% deutsch, 10,4% ungarisch und 1,8% in anderen Sprachen abgefasst. Diese Zahlen sind darum wichtig, weil sie bei der relativen Grösse der Bibliothek nicht nur für diese allein, sondern für das damalige ungarländische Handschriftenwesen im allgemeinen charakteristisch sind. 6. Die qualitative Zusammensetzung der Széchényi-Handschriftensammlung wird in der Studie durch ein Verzeichnis der besonders wichtigen Werke illustriert. Diese Kapitel registriert auch jene Autoren, die durch ein oder mehrere Werke im Bestand vertreten sind, und verweist auf einige bedeutendere Werke oder Handschriftenfaszikel aus dem XVIII. Jahrhundert. 7. Eine Würdigung des wissenschaftlichen Wertes der Sammlung bietet das Schlusskapitel der Studie. Hier wird festgestellt, dass die Sammlung stofflich nicht begrenzt war. SZÉCHÉNYI hatte nur die eine Forderung: die Handschrift (das Dokument) ein „Hungaricum" sein soll, wobei es gleichgültig war, ob es sich um ein ungarisches Werk über ein beliebiges Thema, oder ein ausländisches Werk mit ungarischem Gegenstand handelte. Die Bedeutung der Sammlung bestand sich viel mehr aus dem reichen Material der res literaria, als aus dem politisch-juridisch-ökonomischen Aktenmaterial. Das Endergebnis der Studie ist : Ferenc von SZÉCHÉNYI hat dadurch, dass er das wertvolle Quellenmaterial des 18. Jahrhunderts, z. T. auch früherer Jahrhunderte der Vergessenheit entriss, den hungarologischen Forschungen einen unschätzbaren Dienst geleistet und leistet es noch heute. 199