AZ ORSZÁGOS SZÉCHÉNYI KÖNYVTÁR ÉVKÖNYVE 1968-1969. Budapest (1971)

IV. Könyvtörténeti és művelődéstörténeti tanulmányok - Batári Gyula: Az első magyar ipari folyóirat, Joó János „Hétilapok"-ja - Die erste ungarische Gewerbezeitschrift, die „Hétilapok" János Joó's

Die erste ungarische Gewerbezeitschriß, die „Hetilapok" von János Joe's G. BATÁRI János Joó, der Gründer der ersten ungarischen Gewerbezeitschrift, wurde 1807 in Szeged geboren. Nach dem Abschluß seiner Mittelschulstudien erlernte er mehrere Hand­werke und war bestrebt, seine Fertigkeit im Zeichnen in mehreren ungarischen Schulen zu vervollkommen. 1829 ernannte ihn der Erlauer (Eger) Stadtrat zum Zeichnungslehrer der neu gegründeten Fachschule. Bis zu seinem 1874 erfolgten Tode entfaltete er in Erlau eine vielseitige Tätigkeit. In den 30er-40er Jahren unterbreitete er Vorschläge zur Erhöhung des Unterrichts­niveaus in den Gewerbeschulen. Die bedeutendste Unternehmung J. Joó's war die Herausgabe der Zeitschrift „Heti­lapok a Műtudomány és Egyéb Hasznos Ismeretek terjesztésére" (Wochenblätter zur Ver­breitung der gewerblichen Wissenschaften und anderer nützlicher Kenntnisse) im Jahre 1838. Die Aufgabe der Zeitschrift sollte darin bestehen, daß sie ,,das Handwerk fördere und das Interesse für das heimatliche Gewerbe erwecke". Als Beilage des Zeitschrift erschien die „Sammlung von Zeichnungen", die in Kupfer gestochene Skizzen und Entwürfe enthielt. Hier veröffentlichte Joó auch seine originellen Möbelentwürfe. Die Mehrzahl der Artikel wurden selbst von Joó geschrieben, viele Mitteilungen entnahm er aber auch den führenden deutschen, englischen und französischen Gewerbezeitschriften der Epoche. Unter den Sparten enthielt die „Gewerbwissenschaftliche Klasse" die meisten technischen und gewerblichen Mitteilungen. Eine andere wichtige Sparte vertrat die „Sammlung gemeinnütziger Kennt­nisse", wo außer kunsthistorischen Berichten auch zahlreiche gewerbwissenschaftliche und wirtschaftliche Mitteilungen veröffentlicht wurden. Die Sparte „Berichte" referierte über ausländische Patentbeschreibungen. Leider mußte die Zeitschrift wegen mangelnder Unterstützung des ungarischen Publi­kums nach einem halben Jahr eingestellt werden. Es gab kaum hundert Abonnenten, obwohl die Zeitschrift ein hohes Niveau vertrat und die Entfaltung des ungarischen Gewerbes in hohem Grade förderte. Der Radakteur mußte das Unternehmen mit großem Verlust schlies­sen. Schließlich müssen wir darauf hinweisen, daß die Gründung der „Hetilapok" im damaligen Ungarn von hoher Bedeutung war, weil früher keine Zeitschrift Zeichnungen und Entwürfe, Musterblätter „nach Maß", mit ungarischem Begleittext veröffentlichte. 372

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