Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 65. (Budapest 1973)
Kecskeméti, T.: Entwicklungsgeschichte der Nummulitenfauna des Bakonygebirges in Ungarn
die Form mit der Art N. variolarius, die im zweiten Drittel des Lutets auftritt, in vielen Merkmalen eine Ähnlichkeit. Diesen Umständen nach, ist es wahrscheinlich, daß die neue Form das Verbindungglied zwischen A T . globulus aus dem unteren Cuise und dem im mittleren Lutet auftretenden N. variolarius darstellt. In den bisherigen Skizzen nämlich, die die phylogenetischen Zusammenhänge veranschaulichen, steht N. variolarius entweder wurzellos da oder aber ist seine Verbindung mit N. globulus durch ein Fragezeichen angedeutet (BOUSSAC 1911, BLONDEAU 1971). In der anderen, vom Ufer weiter entfernt gelegenen Ausbildung kommt eine Xummuhten-Vergesehschaftung vor, die zwar jünger als die von Darvastó ist, aber noch immer ins Untereozän gehört. Am besten bekannt ist sie aus dem Abschnitt 208,0-209,0 m der Tiefbohrung Devecser Nr. 2, wo sie unter den unterlutetischen Nummulites laevigatus-^chichteri zum Vorschein gekommen ist (DUDICH jr. & HŐRISZT 1964). Diese verhältnismäßig reiche Assoziation nimmt unter den Nummulitenfaunen des Bakonygebirges eine besondere Stellung ein. Ihre charakteristischen Formen werden nämlich durch drei solche Arten vertreten, die den Arten N. burdigalensis, N. partschi und N. rotularius sehr ähnlich sind. In Ermangelung eines entsprechenden Vergleichsmaterials können die Exemplare von Devecser leicht für die oben erwähnten drei charakteristischen Arten des Cuise, ja sogar des tieferen Cuise gehalten werden. Ein Vergleich mit den Topotypen ergab aber, daß die Formen von Devecser nicht identisch mit dem typischen N. burdigalensis, N. partschi bzw. N. rotularius sind. Die Untersuchungen der inneren Struktur weisen eindeutig darauf hin, daß diese Formen des Bakonygebirges in ihren zahlreichen Merkmalen (Maße und Gestalt der Megalosphäre, Auflösung der Pfeiler) den Entwicklungsgrad von N. burdigalensis, N. partschi und N. rotularius bereits überschritten haben, sodaß sie nur mit der Bezeichnung „ajjinis" in den Kreis dieser Taxa eingereiht werden können. Von diesen Formen werden A T . äff. partschi und N. äff. burdigalensis auf Tafel I; bzw\ II. gezeigt. Das mittlere Eozän Zu Beginn des Lutets — nach den Beckenaufschüttungen und stellenweise erfolgten Ablagerungsbildung regressiven Charakters am Ende des Cuise — ist das Gebiet des Bakonygebirges gesunken, sodaß wiederum eine Transgression erfolgte. Die lutetischen Sedimente überlagern das mesozoische Grundgebirge entweder unmittelbar (Hoch- und NE-liches Bakonygebirge) oder aber transgressive die Ablagerungen des Cuise (S-liches Bakonygebirge). Die Ablagerungen des Cuise und des Lutets lassen sich an den Rändern durch diese transgressive Lagerung leicht voneinander unterscheiden. Im Inneren der Becken ist die Gliederung infolge des Überganges der Sedimente nicht mehr so einfach. Das transgredierende lutetische Meer nahm einen großen Teil des Gebirges für lange Zeit in Besitz, wodurch die optimalen Bedingungen für die Entfaltung der meistens sehr gut erhaltenen Nummulitenfauna hervorgerufen wurden. Dementsprechend sind aus den Ablagerungen des Lutets jene Entwicklungsreihen bekannt, die die meisten Arten hefern und am lückenlosesten sind. Die Entwicklung der Nummuliten des Bakonygebirges war synchron und von demselben Evolutionstempo wie die der Nummulitenfaunen am Rande der Geosynklinale. Auch die Entwicklungsrichtungen stimmen überein. Dafür sorgte die breite unmittelbare Verbindung zwischen den beiden Gebieten. Die Möglichkeit einer Parallelisierung der eozänen Schichten beider Gebiete ist also auf dieser Korrelationsbasis gegeben.