Kaszab Zoltán (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 65. (Budapest 1973)
Kecskeméti, T.: Entwicklungsgeschichte der Nummulitenfauna des Bakonygebirges in Ungarn
Neben der Übereinstimmung der großen Evolutionsrichtungen zeigen sich aber in den Einzelheiten, besonders in Weisen und Wegen der Entwicklung, auch Unterschiede. Dieser Umstand ist auf die verschiedene Oberflächengestaltung von einzelnen Teilen des Bakonygebirges, die in ersten Linie durch die tektonischen Verhältnisse bedingt sind, zurückzuführen. Das Meer nämhch, welches das Bakonygebirge überflutete, eroberte ein Gebiet von recht abwechslungsreicher Morphologie. Abhängig von der Verbreitung und der Tiefe des Meeres haben sich drei Faziesprovinzen ausgebildet (Karte 1.), deren ausführliche Darstellung bereits in früheren Arbeiten gegeben ist (KOPEK 1968, KOPEK, DUDICH jr. & KECSKEMÉTI 1971). Im weiteren werden die wichtigeren Abschnitte der Entwicklung von den mitteleozänen Nummuliten in zeitlicher Reihenfolge überblickt. Die Entwicklung der Nummulitenfauna beginnt mit der sich plötzlich entfaltenden Welle der halbretikulierten Nummuliten. Räumlich nimmt diese Welle das ganze Gebiet des S-lichen Bakonygebirges, sowde den SW-lichen Teil des Hochbakonygebirges ein, während sie sich zeitlich auf das untere Lutet erstreckt. Die am meisten charakteristische und häufigste Art dieser Faunawelle stellt N. laevigatus dar, dessen Form B nicht selten einen Durchmesser von 2 cm erreicht. Die hauptsächlich durch die Arten N. deshayesi und N. sismondai vertretenen granulierten, sowie die mit radialen Septenstreifen versehenen Nummuliten spielen eine, wenn auch nicht unbedeutende, so doch jedenfalls untergeordnete Rolle. Die Rolle von A T . deshayesi und N. sismondai kann auch schon deshalb nicht als unbedeutend bezeichnet werden, weil das Vorkommen dieser beiden Arten im NE-lichen Bakonygebirge, wo der horizontbezeichnende Nummulites laevigatus fehlt, die Ausbildung dieses Horizontes im in Rede stehenden Gebiet beweist. In der darauf folgenden Faunawelle fällt die führende Rolle den pfeilertragenden Nummuliten zu. neben ihnen sind aber — zeitlich etwa Mitte des Lutets, räumlich im Hochbakonygebirge — auch die retikulierten Nummuliten sehr bedeutend. Die granulierten Nummuliten werden durch Arten von mittelmäßigen Größen, in erster Linie durch N. baconicus, N. gallensis, N. lehnen, N. praeaturicus und N aturicus, bzw. N. inkermanensis, N. obesus und N. crasstis vertreten. Unter den re tikulierten Nummuliten sind N. puschi, der mitunter auch die riesigen Maße de Endformen von den Entwicklungsreihen erreicht und der bedeutend kleinere N penzesgyoerensis am häufigsten. Es tritt hauptsächlich im S-hchen Bakonygebirge (Szőc, Balatonhegy) sowie im Hochbakony (Hárskút, Gombás-puszta) auch eine kleinere und dickere Form von N. millecaput (N. millecaput „petit" sensu SCHAUB) auf. Für unser Gebiet steht unter den Nummuliten mit Septenstreifen eine neue Form die Art N. a pert us aus dem Hochbakonygebirge dar. Die Form war bis jetzt nur aus dem unteren und mittleren Lutet der Krim bekannt. Im Gebiet des NE-lichen Bakonygebirges wird diese Zeitspanne von einem kurzen, durch N. deshayesi und N. sismondai gekennzeichneten marinen Abschnitt, dann von einer infolge einer Hebung entstandenen Erosionsperiode, Braunkohlenbildung und einer darauf folgenden Oszillationsperiode ausgefüllt. Die marinen Bildungen der Oszillationsperiode führen eine recht reiche Nummulitenfauna, die hauptsächlich aus gestreiften Formen von kleinerem Wuchs besteht. Von ihnen treten manchmal in einer gesteinsbildender Menge die Vertreter des Formenkreises von N. striatus auf. Die dritte Entwicklungswelle der mitteleozänen Nummuliten beginnt mit der oberlutetischen Transgression. Die Nummuliten. die sich nun dem Höhepunkt ihrer Entwicklung nähern, treten auch im Bakonygebirge mit einer Fauna auf, die