Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)

Andreánszky, G.: Neue und interessante tertiäre Pflanzenarten aus Ungarn V.

ten wir aber über diese eigenartige Fossilie, die bisher in unserer Praxis noch nicht zum Vorschein gekommen ist, einen vorläufigen Bericht erstatten. Die Gattung Leptochilus (einschliesslich Bolbitis) ist tropisch mit Ausstrahlungen in das nördliche extratropische Gebiet. Bei unserem Abdruck handelt es sich offensichtlich um einen Farn von tropischer Verwandtschaft. Die dichte feine Nervatur scheint aber dahinzuweisen dass die Art nicht in einem schattigen Urwald bzw. in einem tropischen Regenwald, in einer dunster­füllten Luft sondern auf einem trockeneren Standort wuchs. Aus Ungarn wurde Leptochilus sarmaticus ANDREÁNSZKY (ANDREÁNSZKY: Die Flora der sarmatischen Stufe in Ungarn, 1959., 48, Abb. 6) beschrieben und abgebildet. Dieser Abdruck stammt aus dem sarmatischen Rhyolithtuff von Balaton-DéllŐ. Die ganze Be­schaffenheit dieses Abdruckes ist grundverschieden und kann mit unserer hier beschrie­benen Fossilie in überhaupt keine Beziehung gebracht werden. Auch die Ökologie der zwei Formen muss grundverschieden gewesen sein. Polypodium Sect. Pleopeltis; cf. Polypodium (Pleopeltis) spectrum KLF. (Taf.. II. 5,6). Es handelt sich hier um einen Zipfel des Wedels bzw. eines Blattes. Er stammt' ebenfalls aus dem unteren Oligozän von Kiseged. Es ist nur ein Bruchteil, die Ade­rung ist jedoch vortrefflich erhalten. Form des vorliegenden Bruchteiles schmal oval,, am Grund 2 cm breit, 3,4 cm lang, Spitze fehlerhaft, wahrscheinlich lang zugespitzt. Spreite ganzrandig. Hauptader stark, tief eingedruckt, wahrscheinlich ganz bis zur Spitze des Lappens deutlich. Seitennervatur nur ein sehr hervortretendes dichtes Netz von Tertiärnerven, die untereinander ziemlich gleich stark sind. Es gibt eigent­lich keine Seitennerven erster Ordnung. Doch ordnen sich in ziemlich regelmässigen Abständen die Tertiärnerven vom Mittelnerv gegen den Blattrand zu in einer Rich­tung fortlaufend und so bilden sie scheinbare Seitennerven erster Ordnung. Diese entspringen in einem Winkel von etwa 45°. Das Nervennetz besteht aus winzigen Y 5 —Y 4 mm messenden unregelmässigen Maschen die von gleichstarken Tertiär­nerven umzingelt sind. In diese Maschen laufen blind endende Nervillen hinein. Die Maschen sind meistens 4 bis 6-eckig. Auf beinahe die ganze Spreite unregelmässig verstreut (gegen den Rand zu sehr spärlich oder fehlend) sieht man die Spuren sehr kleiner Sori. Sie sind in der Regel an die blind endenden Nervillen angehaftet. Von einem Indusium ist keine Spur vorhanden. Unter den rezenten Farnen finden wir eine solche Aderung, die kleine Maschen bildet und wo die Seitenadern erster Ordnung nur sehr schwach und unsicher hervortreten und wo ferner kleine Sori unregelmässig verstreut vorkommen und in der Regel an den blinden Endungen der in die Meschen hereinreichenden Nervillen angeheftet sind, in der Untergattung Pleopeltis der Gattung Polypodium L. (im Sinne C. CHRISTENSEN, Index Füicum), nicht aber in der Gattung Pleopeltis ÏÏÏÏMB. & BONPE. (im Sinne C. CHRISTENSEN in Verdoorn, Manual of Pteridology, 1938, 547) wo die Sori in Reihen geordnet sind. Unter den Arten von Polypodium sect. Pleopeltis sind es vornehmlich P. spectrum BE. aus den Hawaiischen Inseln (z. B. Oahu) und P. musaefolium BL. aus Melanesien und Neu­Guinea die gewisse gemeine Merkmale mit unserem Abdruck besitzen. Da wir die Form des Blattes, seine Zusammensetzung usw. überhaupt nicht kennen, so können wir nur auf die schon bisher besprochene Nervatur hinweisen. In dieser Hinsicht besteht aber zwischen unserem Abdruck und den rezenten Arten ein sehr bedeutender Unterschied. Die feine Aderung ist auf unserem Abdruck viel dichter als auf den rezenten Farnblättern. Die Maschen der rezenten Arten betragen in ihrem Durchmesser in der Regel stets über 1 mm, die Maschen der Fossilie messen dagegen nur etwa 1 / 5 — 1 / 4 mm. Eine enge Beziehung kann also mit den angeführten rezenten Farnarten nicht nach­gewiesen werden und es sind noch weitere, sehr eingehende Untersuchungen nötig die nähere systematische Stellung des Abdruckes festzustellen. Nach unserer Meinung handelt es sich auch hier um den Rest eines tropischen Farnes der aber nicht die Regen­wälder sondern trockenere und sonnigere Standorte bewohnte.

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