Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 59. (Budapest 1967)
Andreánszky, G.: Neue und interessante tertiäre Pflanzenarten aus Ungarn V.
ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 59. PARS MINERAL O GIC A ET PALAEONTOLOGICA 1967. Neue und interessante tertiäre Pflanzenarten aus Ungarn V.* von G. ANDREÁNSZKY, Budapest Aus den unter-oligozänen Schichten von Kiseged bei Eger liegen Blattreste vor, deren Form und Aderung entschieden auf Farne hinweisen. Der eine Blattrest ist ein dichotom gespaltener Wedel, der beinahe vollständig erhalten ist. Der andere ist nur ein Zipfel bzw. ein Lappen eines Wedels, oder die Spitze des Blattes auf dem noch Spuren unregelmässig verstreuter kleiner Sori sichtbar sind. Die Aderung beider Reste ist vorzüglich erhalten, doch konnten die Reste bisher nicht genauer bestimmt d. h. die entsprechende Stelle im System für sie zugewiesen werden. Cf. Leptochilus auriculatiis (Lam.) C. Chr. (Abb. 1, Taf. I, 1 — 3). Blatt bzw. Wedel beinahe bis zur Mitte dichotom gespalten. Länge vom Grund des Wedels bis zur Spitze der Lappen 6,5 cm, an der Stelle der Spaltung insgesamt 5,5 cm breit, die Breite der einzelnen Lappen an ihrem Grund 2,8 cm. Lappen eilanzettlich, 3,5 cm lang, vollkommen ganzrandig. Grund des Wedels keilförmig. Die Gabelung der Hauptader erfolgt etwa 1 cm oberhalb des Grundes der Spreite. Hauptader stark, am Grund etwa 3 / 4 mm dick, gerade, gegen die Spitze der Lappen zu allmählich verjüngend, doch ganz bis zu den kurz zugespitzten Spitzen stark in das Gestein eingedruckt. Die Hauptader teilt sich etwa 6 mm unterhalb der Gabelung selbst in zwei, die Äste sind aber bis zur in einem Winkel von etwa 45° erfolgten Gabelung verwachsen. Diese Erscheinung kann auch auf den Wedeln der Farnarten mit denen wir unseren Abdruck vergleichen beobachtet werden. Seitenadern erster Ordnung einander ziemlich parallel, dünn, doch sehr deutlich und im unteren Lauf gerade, sie entspringen in einem Winkel von etwa 75° auf der inneren Hälfte des Lappens und in etwa 60° auf der äusseren Hälfte. Unter diesen Nerven gibt es stärkere, die mit einander, in einem Gewissen Abstand vom Rand der Spreite in breiten Bögen anastomisieren, ferner schwächere die in diese Bögen einlaufen. Die ganze Oberfläche der Spreite ist zwischen diesen Nerven von einem sehr dichten Netz feiner Nervatur in kleine, aber verschieden grosse, zur Längsachse der Spreite quer liegende rhombische bzw. mehreckige Felderchen aufgeteilt. Unter diesen feinen Nerven gibt es etwas stärkere die ein in derselben Richtung verlängertes Feld umrahmen. Diese Felder sind dann von feineren Nervillen in ganz winzige, 1 / 5 — 1 / i mm messende Felderchen aufgeteilt. Unter den Farnen begegnen wir solchen Arten die in dieser Weise rein dichotom gespaltene Wedel bzw. Blätter besitzen, z. B. in der Gattung Leptochilus KAUXF. (Bolbitis *I. in Ann. Hist.— Nat. Mus. Nat. Hung. ser. n. 6, 1955, p. 37—50; II. ibidem 7, 1956, p, 221—229; III. ibidem 8, 1957, p. 43—55; IV. ibidem 57, 1965, p. 53—79.