Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Párducz, B.: Über den feineren Bau des Neuronemensystems der Ziliaten

Noch im Jahre 1925 konnte G e 1 e i mit Toluidinblau schollenartige, den Basalapparat der Parameciumz'ûien umgebende Gebilde mit verschwommener Kontur nachweisen. Diese sind meistens dreieckig und in der Richtung der Körperachse des Tieres so weit ausgezogen, dass sie scheinbar eine kontinuier­liche subpellikuläre Verbindung zwischen den Einzelgliedern der Zilienreihen und den distalen Enden der Trichozysten zustande bringen. Ursprünglich war G e 1 e i geneigt, diesem sich auf der ganzen Körperfläche ausbreitenden sog. neuroplasmatischen Schollensystem eine erregungsleitende Funktion zuzu­schreiben. Später gelangte er jedoch — mit besonderer Rücksicht auf den Um­stand, dass sich die inzwischen nachgewiesenen Interziliarfasern innerhalb der meridionalen Schollenketten befinden — zur Auffassung, den umhüllenden und isolierenden Mantel der eigentlichen erregungsleitenden Bahnen gefunden zu haben (1929, 1936). Den Anzeichen nach konnte später auch G. Gel ei dieselben Gebilde —mit Hilfe des ammoniakalischen Silberverfahrens von Bielschowsky — am Paramecium nachweisen (1938) und zwar auf die Weise, dass die Neuroneme nicht gleichzeitig mitgefärbt wurden. Nach einer eingehenden Analyse der Silber­bilder stellte er fest, dass die neuroplasmatischen Schollen eigentlich nicht mit­einander verbunden sind, sondern als diskrete, bloss den ziliaren Apparat umge­bende Gebilde in Erscheinung treten. Anstatt der Schollen gelang es ihm, mii; derselben Methode, an einigen Exemplaren dem Verlauf der Zilienreihen ent­sprechende und sich dunkel imprägnierende Streifen bzw. Bänder nachzuweisen. Diese verengern sich zwischen den einzelnen Zilien bzw. Doppelzilien nicht und sind breit genug, um den vollständigen Basalapparat (Basalkorn + Neben­korn) der Zilien, sowie der wellenartig verlaufenden Neuroneme, in sich einschlies­sen zu können. Hauptsächlich auf diese Feststellungen gestützt sieht der Autor — anstatt in der eigentlich nicht existierenden Kette der neuroplasmatischen Schol­len — in diesen meridionalen Streifen den Isolator der Neuroneme. Für den merkwürdigen Umstand jedoch, dass die einzelnen Längsstreifen auch durch unregelmässige Querbänder in ein dichtes Netz zusammengefasst werden und zwar an solchen Stellen, wo zwischen den Neuronemmeridianen keine Querverbindungen vorhanden sind, kann der Verfasser keine Erklärung geben. Klein vertrat von Anfang an gleichfalls den Standpunkt, dass zwischen den Neurofibrillen der Metazoen und den Silberlinien der höheren Ziliaten eine grundsätzliche Übereinstimmung besteht, die auch in den feineren Strukturver­hältnissen zum Ausdruck gelangt. Nach der Feststellung von Klein sind nämlich die äusserlich scheinbar einheitlichen und homogenen Elemente der Weitmaschen bzw. Streifensysteme, zu welchem Systemtyp z. B. auch Para­mecium gehört, aus einer fibrillären und aus einer sehr zur Dissoziation neigenden plasmatischen Komponente zusammengestellt, wobei die letztere als Mantel den fibrillären Anteil umgibt (1928, 1932, 1942, 1955). Aus den Ausführungen von Klein geht jedoch klar hervor, dass er innerhalb der Silberlinie selbst zweierlei Bestandteile unterscheidet. Der von J. und G. G e 1 e i beschriebene neuroplasmatische Mantel bzw. Streifen könnte also höchstens die bereits in sich komplexe Klei n'sche Silberlinie umgeben. Dabei müssen wir uns vor Augen halten, dass der argentophile plasmatische Überzug der weniger labilen Fibrillenachse nach der Auffassung von Klein nicht zur Isolierung dienen,, sondern die für das Silberliniensystem eigentlich kennzeichnende d. h. die spezifische leitende Substanz darstellen soll.

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