Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Párducz, B.: Über den feineren Bau des Neuronemensystems der Ziliaten

Was nun die parallelfibrilläre Struktur der Silberlinien betrifft, hat Klein in einer Reihe von Abhandlungen (1928, 1932, 1942) tatsächlich auf manche Erscheinungen hingewiesen, die auf eine Bündelnatur des axialen Anteils in den weitmaschigen — bzw. Streifensystemen folgern lassen. Da für uns gegenwärtig nur die die Zilien unmittelbar verbindenden fibrillären Differenzierungen von Interesse sind, kann ein Grossteil ihrer diesbezüglichen Befunde — mit Rück­sicht darauf, dass sie offenbar die sog. indirekt verbindenden Silberlinien betref­fen — unberücksichtigt bleiben. Dies kann umso eher geschehen, da wir ernste Gründe haben anzunehmen, dass sich dieses letzterwähnte und ebenfalls peri­pherische Gitterwerk — sowohl in bezug auf Beschaffenheit, als auch in bezug auf Bestimmung — auffallend von dem interziliaren Neuronemennetz unter­scheidet. Besondere Aufmerksamkeit verdient hingegen die Feststellung von Klein, wonach sich die äusserlich scheinbar einheitlichen Fasern der sog. Meridiane II. Ordnung (Taf. IV. Abb. 3—6) — anlässlich der Regeneration der Protrichozystenkörner — sehr rasch in eine Anzahl von parallel zueinander stehenden Fibrillen aufteilen. Ist nun die normale Anzahl der Protrichozysten­körner wieder erreicht, so nähern sich die auseinander geratenen Teilfibrillen wieder einander und schmiegen sich schliesslich so eng aneinander, dass sie als solche unter dem Mikroskop nicht mehr unterschieden werden können. Dabei darf nicht vergessen werden, dass sich die Meridiane II. Ordnung der Colpidium­Glaucoma-Gruppe von den Interziliarfasern abzweigen und auch das mikro­technische Verhalten der beiden Silberlinienarten völlig identisch ist. Laut Klein zeigen jedoch auch die Interziliarfasern selbst eine Andeu­tung davon, dass sie aus einer Anzahl von noch dünneren Elementen zusam­mengesetzt sind. Auch diese können nämlich Seitenzweige abgeben, sich im Inte­resse der Bildung der zirkumpolaren Verbindungen entzweiteilen bzw. stellen­weise, so z. B. regelmässig um den Basalkornapparat, in dünne Bündeln der angenommenen TTeilf ibrillen auseinanderweichen. Einzelne Fibrillenzweige können sich sogar noch weiter aufteilen und gleichzeitig damit werden die abge­gebenen Äste immer dünner. Die von Klein vertretene, die Feinstruktur der Silberlinien betreffende Ansicht erscheint zweifellos plausibel, bedarf jedoch — besonders in bezug auf die Interziliarfasern — noch einer genaueren Begründurg. Soviel steht unbedingt fest, dass eine Verzweigung der Neuroneme, hauptsächlich bei der Bildung der kommissuralen und zirkumpolaren Verbindungen, eine häufige Erscheinung ist. Manchmal kann auch festgestellt werden, dass die. vom Hauptmeridian abzweigende Fibrille dünner ist. Auf gut imprägnierten Präparaten sehen wir jedoch meistens — auch hinsichtlich der Fibrillendurchmesser — gar keinen Unterschied zwischen dem Seiten- und dem Hauptzweig. Diese Feststellung ist übrigens — was auch aus den eigenen Mikroaufnahmen von Klein klar hervor­geht — auch für die Meridiane II. Ordnung von Gültigkeit (1942, Abb. 99—104). Wir dürfen also den Standpunkt von G e 1 e i für berechtigt halten, wonach die fibrilläre Struktur der Neueroneme zwar vorstellbar ist, aber die von Klein aufgezählten Erscheinungen schliessen noch keineswegs die Möglichkeit aus, dass die Nebenäste. Verzweigungen eigentlich als Resultat eines eigentüm­lichen Sprossungsprozesses zustande kommen. Im Zusammenhang mit den Feinbauverhältnissen des interziliaren Faser­systems sei noch auf einen interessanten Befund von G. G e 1 e i (1938) hinge­wiesen. Bei Anwendung des Silberverfahrens von Bielschowsky erhielt dieser Forscher manchmal Bilder, an denen-statt der bandartigen Streifenmeri-

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