Boros István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 8. (Budapest 1957)

Párducz, B.: Über den feineren Bau des Neuronemensystems der Ziliaten

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus VIII. Series nova 1957 Über den feineren Bau des Neuronemensystems der Ziliaten Von B. PÁRDTJcz, Budapest Es gibt kaum eine Lebensäusserung der Infusorien, mit der die subpelliku­lären Verbindungsfasern des lokomotorischen Apparates (Interziliarfasern, Neuroneme, Kinetodesmen, indirekt verbindende Silberlinien, Meridiane I. Ordnung) im Laufe der letzten drei Jahrzehnte in irgendeiner Form nicht in Beziehung gebracht worden wären. So verbreitete sich in besonders weiten Kreisen die Ansicht, dass diese Fibrillen bestimmt gerichtete und die Tätigkeit der Körperbewimperung koordinierende Leitungsbahnen darstellen. In scharfem Gegensatz zu dieser Ansicht sind andere Autoren geneigt, dem Fibrillenkomplex als Ganzem oder zumindest einem Teile desselben eine statisch-mechanische Rolle zuzuschreiben. Von einigen Verfassern wurde sogar die Ansicht vertreten, dass wir es hier eigentlich mit kontraktilen Elementen zu tun haben. Parallel mit der allmählichen Erkenntnis ihrer erstaunlichen autoplastischen Fähigkeiten, ver­breitet sich schliesslich auch immer mehr eine Anschauung, von deren Anhängern das ganze komplizierte Geflecht des peripheren Fibrillennetztes samt den dazu­gehörigen Plasmadifferenzierungen ausschliesslich als ein besonderes Mittel der Morphogenese betrachtet und untersucht wird. Diese so auffallenden Unterschiede in der Beurteilung der biologischen Bedeutung können zum Teil darauf zurückgeführt werden, dass man sich auch bezüglich der feineren Strukturverhältnisse dieser interessanten Zellbestandteile noch nicht geeinigt hat. Das fast völlige Fehlen von einwandfreien physiologi­schen Ausschaltexperimenten brachte doch es mit sich, dass wir hier auch heute noch gezwungen sind, hauptsächlich auf Grund von morphologischen bzw. topographischen Merkmalen auf die Funktion zu schliessen. Bei dieser Lage der Dinge konnte es natürlich nicht vermieden werden, dass die jeweilig herrschen­den bzw. persönlich anerkannten, vielleicht jedoch nicht befriedigend begründe­ten Vorstellungen auch auf die zytologischen Untersuchungen selbst eine gewisse Wirkung ausübten : teils durch die einseitige Bestimmung ihrer Zielsetzung, teils einfach dadurch, dass sie einer einwandfreien Auswertung der morphologi­schen Befunde im Wege standen. Bei Berücksichtigung des noch am meisten verbreiteten Deutungsver­suches ist so die besonders für die Anfangsperiode der Forschungen charakteristi­sche Tendenz zu verstehen, die auch in dem feineren Bau dieses peripherisch gelagerten Netzwerkes die Struktureigenschaften der Neurofibrillen (Apáthy, 1897) auffinden wollte.

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