Szekessy Vilmos (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 38. (Budapest 1945)

Kretzoi, M.: Bemerkungen über das Raubtiersystem

60 werden können, wo dieses System von einem Zoologen angegriffen wurde (beide Angriffe erfolgten um 1910, bezw. 1920 durch P o c o c k) : Der erste Angriff war die seither viel umstrittene Zweiteilung der Viverridae in Viverridae und Mungotidae (Herpestidae) , der zweite die ziemlich einstimmig angenommene Zersprengung der heterogenen Familie der Procyonidae in Aüuropodidae, Aïluridae, Bassariscidae und Procyonidae ; über die Einzelheiten wird noch vielfach diskutiert. Wie weitgehend das 7-Familien-System die zoologischen Ansprü­che befriedigte, beweist auch der Umstand, dass alle Versuche T u r­n e r's, F 1 o w e r's, Cop e's, die Familien ihren näheren phyletischen Beziehungen entsprechend in die Superfamilien-Kategorien Aeluroi­dea, Cynoidea und Arctoidea, bzw. Epimycteri und Hypomycteri einzu­teilen, nur bei den Paläontologen zum Gegenstand lebhafterer Diskus­sion werden konnten, während die Zoologen einfach über diese Ver­suche hinweggingen. Die erste Bresche wurde durch die zu Beginn der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts sehr stark angewachsene Zahl primitiv gebauter Raubtiere in die Brauchbarkeit des rezent-zoologischen Raubtier­Systemes geschlagen. Diese irrten nämlich, bald zu den Marsupialiem, bald zu den Viverriden, Caniden oder Subursen-Procyoniden gestellt, jahrzehntelang durch das System, das schliesslich durch die Aufstel­lung einer besonderen Kategorie, der Cop e'schen Creodonta gerettet wurde. Doch nicht für immer! Es liess sich nämlich allmählich erkennen, dass die Creodonta von den Carnivora vera überhaupt nicht sicher getrennt werden kön­nen; bald dringen sie durch feinste Übergänge in die Primitivanfänge verschiedener Fissipedier-Gruppen ein, bald sind sie aber mit den Con­dylarthren hoffnungslos verwickelt, usw. Um nun diesen Übelstand zu beseitigten, stellte Matthew den Carnivora fissipedia anstelle der Creodonta die Kategorien der Procreodi, Acreodi, Pseudocreodi und Eucreodi gegenüber, wobei aber die Eucreodi eigentlich die altertüm­lichen echten Carnivoren verkörpern. Damit wurde das Problem zwar lokalisiert, jedoch nicht gelöst. Es blieb also noch immer die Tendenz aufrecht, das alte Gerüst pietätvoll zusammenzuhalten und die Lücken des Systems durch Aufstellung untergeordneter Hilfskategorien aus­zuflicken. Dabei kam es natürlich zu Konflikten, wie die Erfahrungen Teilhard de Chardin's mit den alttertiären Raubtieren der Phosphorite, die ihm anscheinend den Mut zu einer Auswertung seiner sehr wertvollen Ergebnisse nahmen: seine Gruppen Miacoidés, Cyno­dictoidés, Cynodontoidés und Sténoplésictoidés sind der beste Beweis

Next

/
Oldalképek
Tartalom