Rotarides Mihály (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 32. (Budapest 1939)
Ehrenberg, K.: Höhlenbärenreste aus der Lucsiahöhle
Das gesamte Material — schon die der Aufzählung angefügten Bemerkungen und Maße lassen dies erkennen — ist als speläoid zu bezeichnen. Trotz seines geringen Um fanges umfaßt es eine morphologisch wie ontogenetisch (vgl. 449 und 452 sowie die unter 93 433 an 5. & 6. Stelle genannten Kiefer) ziemliche Schwankungsbreite, doch fehlen extrem-speläoide Varianten, Auffällig ist die Altersschichtung. Die mir vorgelegenen Schädel- und Unterkieferreste sind alle juvenil, an losen Zähnen sind alle Altersstufen vom Keimzahnstadium bis zur Senilität vertreten, wobei die juvenilen aber deutlich überwiegen. Im ganzen sind von den genauer datierbaren Ober- und Unterkiefern nur wenige als M-bis V-2 jährig zu veranschlagen, die Mehrzahl ist auf den Zeitraum von knapp %-jährig bis 1-jährig zu verteilen, ein kleiner Rest endlich als über 1-bzw. über 2-jährig zu schätzen. Es folgt daraus unter Zugrundelegung der in der Mixnitzer Monographie 2 enthaltenen Erörterungen über die mutmaßliche Paarungs- und Setzzeit, daß die Mehrzahl der Tiere im Spätherbst den Tod gefunden haben dürfte. Falls — DR. TASNÁDI-KUBACSK/V erwähnte in einem Schreiben von 13. 3. 1933 „urgeschichtliche Reste der Höhle" — der Tod der Tiere mit menschlicher Jagd in Beziehung zu bringen wäre (vgl. auch die mögliche Feuereinwirkung auf einen Mo-Keim) könnte diese Feststellung von Interesse sein. Endlich ist zur Beurteilung dieser Bärenreste der lose I 3 sin. nicht ohne Bedeutung. Ein Fortsatz-ähnlicher Anhang vorne unter der Wurzelmitte läßt ihn auf den ersten Blick als ungewöhnlich erscheinen. Ich habe Herrn Obermedizinalrat DR. R. BREUER (Wien) um ein ärztliches Gutachten gebeten, welches mir, wie immer, in der entgegenkommendsten AVeise zur Verfügung gestellt wurde. Es hat folgenden Wortlaut: „Im vorliegenden Falle handelt es sich um eine versuchte Zwillingsbildung ... Am Beginne des unteren Drittels der Wurzel springt auf der Labialfläche ein flachgedrückter Fortsatz vor, der sich nach distal neigt. Von diesem Fortsatz zieht auf der Labialfläche eine sich gegen die Krone zu verbreiternde, allmählich niederer werdende Leiste zu zwei Schmelzhöckern, die sich am Schmelzrande am Zahnhalse befinden. Zwei deutlich erkennbare, seichte Furchen trennen diese Höcker, von denen der distale, deutlicher ausgebildete sich unter dem distalen normalen Kronenhöcker befindet, von der Umgebung. Diese beiden Höcker sind die Anlage einer Zahnkrone, die von ihnen ausgehende Wurzel-Leiste samt 2 K. EHRENBERG in: ABEL-KYRLE, Die Drachenhöhle bei Mixnitz. Speläolog. Monogr. 7—9, Wien 1951, S. 640ff. & 863ff.