Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

Gugler, W.: Die Centaureen des Ungarischen National-Museums. Vorarbeiten zu einer Monographie der Gattung Centaurea und ihr nächst verwandten Genera

DIE CENTAUREEN DES UNGARISCHEN NATIONALJIUSEUMS. 19 bekannten Centaurea jacea übereinstimmt, so ist sie einfach Centaurea jacea und nicht weil etwa ihre Heimat einem geographisch iso­lierten Florengebiet angehört, eine dort für Centaurea jacea vikarie­rende neue Art, und dies selbst dann, wenn sie kleine, innerhalb der Yariabilitätsgrenze der genannten Spezies liegende, meist auch bei uns vorkommende Abänderungen erkennen läßt. Kleine Unterschiede lassen sich übrigens stets konstruieren. Hiemit soll übrigens keineswegs gesagt sein, daß die betreffenden Autoren auch nur im geringsten unehrlich wären. Sicher weisen ihre Originale stets die angegebenen Verschiedenheiten von der nächst verwandten Art, von der sie ab­getrennt werden, auch wirklich auf. Ob diese Trennungsmerkmale aber konstant sind, ob sie vielleicht nur auf die Verschiedenartigkeit des Bodens, Beschattung etc. zurückzuführen sind und ob ferner — wie eben gesagt — nicht auch bei der nächst stehenden Spezies Ab­weichungen im korrespondierenden Sinne zu konstatieren sind, diese Fragen wurden in vielen Fällen als recht nebensächlich behandelt, trotz­dem doch eben sie für das Artenrecht die Hauptbedeutung haben sollten. Ein anderer Übelstand des zu engen Artbegriffs ist die als logische Folge desselben notwendig gewordene Aufstellung einer großen Zahl von Bastarden, deren hybride Natur jedoch meist sehr problematisch erscheinen muß. Bei weiterer Fassung der «Art» liegen einfach Zwischen­formen vor, eine Deutung, w Telche die Natur namentlich in den Fällen ad oculos demonstriert, wo es sich um das massenhafte Auftreten solcher «Bastarde» bei gleichzeitigem Fehlen des einen oder anderen parens handelt 1 oder wo gar beide Eltern fehlen oder doch nicht in typischen Exemplaren auftreten. Der Einwand, daß derartige Verhält­nisse nichts Befremdendes bieten, da sie ja von anderen Gattungen schon längst als absolut sicher bekannt sind, ohne daß ein Zweifel an der hybriden Natur der betreffenden Pflanzen herrschen kann, 2 darf für Gattung Centaurea w Tohl kaum in Betracht kommen. Von wenigen Aus­nahmsfällen abgesehen bastardieren die Arten dieser Gattung selten, 1 Hier sei namentlich an die Form der Centaurea jacea erinnert, deren obore Hüllschuppenanhängsel ungefranst, deren mittlere ^ gefranst und deren untere höchst regelmäßig gefranst sind. Solche Formen bezeichnet HAYEK als (,'. jacea X subjacea (letztere hat nur oder fast nur gefranste Anhängsel). Bei uns in Baiern fehlen an vielen Stellen, wo die beschriebene Form häufig ist, je einer der «parentes» oder sogar alle beide ! Vgl. bei Nr. 17 und 19 (I. Teil). 2 So ist beispielsweise in der Umgegend von Neuburg a./D. vielerorts der Bastard Viola canina X Riviniana an Orten, wo V. canina selten ist, ungemein häufig ; ferner ist oft CÁrxium acaule X bulbosum in Menge vorhanden, während am gleichen Standort beide Eltern selten sind etc. 2*

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