Horváth Géza (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 6. (Budapest 1908)

Gugler, W.: Die Centaureen des Ungarischen National-Museums. Vorarbeiten zu einer Monographie der Gattung Centaurea und ihr nächst verwandten Genera

18 "WILHELM GUGLER die Ausführungen über die Angehörigen der Cristcita-Gruppe, 1 sehr oft aber auch nicht. Ein weiterer Punkt, der bis jetzt höchstens nebenbei erwähnt wurde, ist die Frage, ob denn die Trennung der Arten schon bei allen Gruppen vollendet ist oder ob es nicht vielleicht eine Menge von Spezies gibt, die gegenwärtig noch «im Fluß» sind. Ich halte das Vorhandensein einer großen Zahl von Arten der letzteren Kategorie für eine feststehende Tatsache, von der sich jeder durch Naturbeobach­tungen leicht überzeugen kann, gleichgiltig, ob er «kritische» Arten der Gattung der Centaurea oder solche anderer Gattungen studiert. Ver­hältnismäßig einfach lassen sich so die starken, in der verschiedensten Richtung sich betätigenden Variationen vieler Formenkreise erklären, so namentlich, wie im folgenden 2 gezeigt werden soll, die komplizierten Verhältnisse der C. jacea L. und C. scabiosa L. Nun handelt es sich vor allem noch um die Berechtigung der Abgrenzung der Arten. Ich will mich über dieses so viel besprochene und nie erschöpfte Thema möglichst kurz fassen. Zur Trennung der Arten sind konstante Unterscheidungsmerkmale nötig. Früher sah man darauf, daß diese Verschiedenheiten auch wesentliche seien, doch ist dies nach den jetzt geltenden Regeln nicht mehr nötig. Deshalb wird ein gewisser systematischer Takt des einzelnen Forschers nötig sein, um ihn vor Extremen zu bewahren. Meiner Überzeugung nach begeht bei der Aufstellung neuer Arten die österreichische Schule viele Fehler, denn eine nicht geringe Zahl ihrer Arten basiert auf recht inkon­stanten Merkmalen. Tatsächlich ist es schon soweit gekommen, daß man innerhalb gewisser kritischer Gruppen selbst die Arten nicht mehr mit einiger Sicherheit bestimmen kann, wenn man die Heimat der vor­liegenden Pflanzen nicht kennt. Selbst in Bestimmungstabellen kann man als alleinige Unterschiede der Herkunft aus geographisch mehr oder weniger gut getrennten Gebieten lesen. Hier müßte also die Syste­matik aufhören, denn eine Einteilung von Naturgebilden oder besser jede Einteilung überhaupt ist nur dann möglich, wenn man gleiches gleich benennt. Auch alle Pflanzen, die man bis jetzt für Weltbürger hält, müßten als solche gestrichen werden. Man betrachte nur z. ß. den folgenden hypotethisclien Fall vom Standpunkte der erwähnten Schule. Erhält man aus irgend einem fernen Land eine Centaurea, die nach sorgfältiger Prüfung aller wichtigen Teile beispielsweise mit der all­1 I. Teil, sub Nr. 78 und 80. 2 I. Teil, sub Nr. 17 und 19, resp. Nr. 49; beide Abschnitte zeigen auch die Inkonstanz vieler neuerer «Arten».

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